Martin siegt in Perfektion, WM-Stand auf den Kopf gestellt

Wieder einmal werden die Meisterschaftspositionen kräftig durcheinander gewürfelt, doch der Tabellenführer bleibt mit einem weiteren spektak

Jorge Martin (Del Conca Gresini Moto3) hat den Pramac Motorrad Grand Prix Deutschland mit perfektem Timing gewonnen. Er kämpfte das gesamte Rennen über um die Spitze und drehte zum Schluss genau im richtigen Moment auf, um dem Verfolgerfeld zu entkommen. Marco Bezzecchi (Redox PruestelGP), sein Rivale in der Meisterschaft, kreuzte die Linie als Zweiter und betrieb somit im Hinblick auf die Gesamtwertung Schadensbegrenzung. Mit einem eindrucksvollen dritten Platz machte John McPhee (CIP - Green Power) seine Enttäuschungen in jüngster Zeit vergessen.

Martin gelang der Holeshot von der Pole-Position aus, während Marcos Ramirez (Bester Capital Dubai) auf Platz zwei ging und Enea Bastianini (Leopard Racing) beim Start zurückfiel. Ramirez' Teamkollege Jaume Masia ging am Italiener vorbei auf die dritte Position. Gleichzeitig startete Bezzecchi seinen Angriff bereits zu Beginn des Rennens.

Vom siebten Startplatz ins Rennen gegangen, heftete sich der Italiener ans Revers von Martin, der sich in der Anfangsphase nicht entscheidend absetzen konnte. Ein großer Pulk, der sich bis außerhalb der Punkteränge zog und zu Beginn sogar die besten 20 Fahrer umfasste, kämpfte um die Spitze.

16 Runden vor Schluss gab es eine Schrecksekunde für Martin: Sein Teamkollege Fabio DiGiannantonio (Del Conca Gresini Moto3) kam bei einem Angriff auf die Spitze zu Sturz und hätte beinahe Martin mit vom Motorrad gerissen. Doch der Spanier blieb sitzen und wich ins Gras aus, was ihn mehrere Positionen kostete.

Sieben Runden vor Schluss bewies Martin dann perfektes Timing und drehte richtig auf. Bezecchi hatte Schwierigkeiten, das Tempo des Honda-Piloten mitzugehen: Eine halbe Sekunde, dann sechs Zehntel, dann über eine Sekunde, die Lücke wuchs immer weiter. Während Martin sich vorne absetzte, machte McPhee Jagd auf Bezzecchi. Martin ging als Sieger über den Zielstrich, während Bezzecchi und McPhee es im Fotofinish ausmachten - der Italiener setzte sich um eine halbe Zehntelsekunde durch.

Marcos Ramirez schlug im Kampf um Platz vier Aron Canet (Estrella Galicia 0,0) mit weniger als einer Zehntel Vorsprung und Masia beendete sein beeindruckendes Wochenende auf Platz sechs. Ein starkes Ergebnis nach einem mordsmäßigen Highsider am Samstag. Jakub Kornfeil (Redox PruestelGP) wurde Siebter vor Lokalmatador Philipp Öttl (Südmetall Schedl GP Racing). Die Top 10 komplettierten Raul Fernandez (Red Bull KTM Ajo) und Ayumu Sasaki (Petronas Sprinta Racing).

Fernandez fiel einem weiteren wichtigen Moment des Rennens zum Opfer: Der Spanier musste nach einer Kollision mit Lorenzo Dalla Porta (Leopard Racing) eine weite Runde durch den Kies fahren. Er fiel bis außerhalb der Top 20 zurück, zeigte dann aber eine unglaubliche Leistung und kämpfte sich noch bis in die Top 10 vor. Er war am Sachsenring für den verletzten Darryn Binder eingesprungen.

Dalla Portas Teamkollege Enea Bastianini gehörte ebenfalls zu den Protagonisten in den Dramen des Rennens mit einem Unfall kurz vor Schluss. Das bedeutete eine Nullrunde im Titelkampf.

Adam Norrodin (Petronas Sprinta Racing), Andrea Migno (Angel Nieto Team), Dalla Porta, Nicolo Bulega (Sky Racing Team VR46) und Rookie Kazuki Masaki (RBA BOE Skull Rider) komplettierten die Punkteränge.

Nach diesem Rennen gibt es nun ein paar Wochenenden Pause, bevor es in Brünn weitergeht. Martin geht mit dem größten Schwung in die Pause, aber Bezzecchi ist ihm auf den Fersen.

Für das komplette Ergebnis hier klicken!