Sommerbericht: Fabio Quartararo - die Zukunft beginnt jetzt

Der 20-jährige Franzose hat sich in der ersten Saisonhälfte in der Königsklasse außerordentlich gut geschlagen

Die MotoGP scheint ihren neuen Star gefunden zu haben. Fabio Quartararo - einer der talentiertesten Nachwuchstalente, hat sich mit seinen Leistungen in der ersten Hälfte des Jahres 2019 von den Anderen abheben können und ebnet damit seinen Weg in die Zukunft.

Der Wendepunkt bei dem schon damals gehypten Teenager kam vor knapp einem Jahr, als er mit Yamahas neuem Petronas SRT-Satellitenteam den Wechsel in die Königsklasse bekannt gab, nachdem auf dem Circuit de Barcelona und in Assen zwei starke Ergebnisse in der Moto2-Klasse ablieferte. Aber der 20-Jährige hat selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen mit Podestplätzen in Barcelona und Assen sowie drei bemerkenswerte Pole-Positions. Der erste davon in Jerez, was bedeutete, dass er mit 20 Jahren und 14 Tagen Marc Marquez’ Rekord als jüngster MotoGP Pole-Sitter aller Zeiten einstellte. 

Wer weiß, wo er er sein Motorrad beim Saisonauftakt in Qatar platziert hätte, wäre ihm vor dem Start nicht die Maschine ausgegangen, nachdem er im Freien Training eine sensationelle Vorführungen zeigte. Er fuhr damals bei seinem MotoGP-Debüt sogar die schnellste Runde des Rennens! Quartararo hatte das Glück, seine MotoGP-Ausbildung auf der M1 von Yamaha zu beginnen, dem wohl Fahrerfreundlichsten Motorrad der MotoGP. 

Genau wie sein Landsmann Johann Zarco im Jahr 2017 scheinen sein weiches Fahrverhalten und seine flüssigen Körperbewegungen perfekt auf das ihm zur Verfügung stehende Bike abgestimmt zu sein. In Jerez ließ er die erfahrenen Yamaha-Fahrer Maverick Viñales und Valentino Rossi deutlich hinter sich.

Dass all dies unter einigen kleinen Verletzungen stattfand, verstärkt das Gefühl, dass wir Teil etwas ganz Besonderes wurden. Nach einem anspruchsvollen Italien Grand Prix begab sich Quartararo unters Messer, um seine Arm-Pump-Probleme in seinem rechten Arm zu lindern. Direkt danach fuhr er zwei Mal hintereinander die Pole-Position und Podestplätze ein. Der frühe Sturz beim letzten Rennen in Deutschland war sein bisher einziger Makel.

Wenn man an der Königsklasse fährt, ist es entscheidend, das richtige Paket um sich zu haben. Bei Petronas Yamaha scheint alles ideal zusammen zu passen. Zusammen mit seinem Teamkollegen Franco Morbidelli ist dieses brandneue Team dank des Fachwissens von Teammanager Wilco Zeelenberg und Teamkoordinator Johan Stigefelt hervorragend in die Königsklasse gestartet.

Die Yamaha M1 von Quartararo ist seit dem Test weitestgehend unverändert geblieben. Dem 19er-Paket mangelt es jedoch an Höchstgeschwindigkeit, dafür hat es große Fortschritte beim Reifenmanagement gemacht. Anfang des Jahres hatte er noch 500 RPM/min weniger als die anderen Yamaha-Piloten Viñales, Rossi und Morbidelli, aber das war kein Hindernis für den Rookie. Auch die serienmäßigen Öhlins-Vorderradgabel (die anderen Yamaha-Fahrer verwenden die leichteren Carbon-Komponenten), die er vom ersten Rennen an verwendet hat, scheint ihm besser zu liegen.

Stattdessen hat Quartararo selten nach großen Änderungen im Setup des Bikes gesucht. Stigefelt untermauerte dies: „Er hat seinen Stil und seine Art zu fahren geändert hat. Wir berühren sein Motorrad fast nicht “, sagte er in Jerez. "Es ist im Grunde das gleiche Bike seit den letzten drei Rennen. Es waren immer nur sehr, sehr, sehr kleine Veränderungen. Man würdest es nicht glauben! Im Moment genießt er das Fahren und macht seine Arbeit."

Marc Marquez bezeichnete den 20-jährigen Franzosen als einen von den Fahrern, die man in der zweiten Saisonhälfte im Auge behalten sollte. Wenn es nur halb so spannend wird, wie die erste Hälfte, dann können wir uns auf etwas gefasst machen.

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