Nachdem Andrea Dovizioso (Ducati Team) bestätigt hat, dass er nicht in der 2021er MotoGP™ Startaufstellung stehen wird, dachten wir, es wäre schön, einen kleinen Exkurs in die Vergangenheit zu machen. Der Italiener ist seit 2002 ein Vollzeit-Grand-Prix-Rennfahrer, und man kann ohne Zweifel sagen, dass Dovizioso einer der besten Fahrer ist, den der Sport je gesehen hat.
Ein junger Dovizioso trat 2001 erstmals als italienische GP-Wildcard in die Grand-Prix-Szene ein, bevor er ein Jahr später sein Vollzeitdebüt gab. Auf eine solide Saison 2002 folgte eine Saison 2003, in der Dovizioso beim GP von Südafrika sein erstes Podium errang, drei Zehntel hinter Dani Pedrosa. 2003 folgten drei weitere Podestplätze, bevor Dovizioso 2004 die 125er-Weltmeisterschaft beherrschte, um mit elf Podestplätzen, von denen fünf Siege waren, den Weltmeistertitel zu gewinnen.
2005 folgte der Schritt in die 250er-Klasse. In seiner ersten Saison belegte Dovizioso dank fünf Podestplätzen den dritten Gesamtrang. In den nächsten paar Jahren kassierte Dovi insgesamt 21 Podiumsplätze, die ihm zwei Mal hintereinander den zweiten Platz in der Gesamtwertung einbrachte, beide Male knapp hinter Jorge Lorenzo. Ein wohlverdienter Aufstieg in die Königsklasse erwartete ihn 2008 mit Honda und dem JiR Team Scot MotoGP, und es war eine beeindruckende Rookie-Saison des Italieners. Dovizioso wurde Fünfter in der Meisterschaft und sicherte sich beim GP von Malaysia sein erstes Podium und bewies damit sein Talent auf höchstem Niveau.
Dann klopfte 2009 das Repsol Honda Team an und wer könnte das berühmte Donington Park Rennen vergessen. Die Szenen von Doviziosos erstem MotoGP™ -Sieg blieben sicherlich jedem in Erinnerung. Auf britischem Boden holte er seinen einzigen Sieg mit dem japanischen Hersteller. Zwei Jahre und 14 Podestplätze später wechselte Dovizioso 2012 den Hersteller und ging zu Tech3 Yamaha. Sechs dritte Plätze ebneten den Weg zur Werks-Ducati-Team im Jahr 2013.
Die Nummer 04 war ein entscheidender Faktor für Ducatis Rückkehr an die Spitze der Königsklasse. Nach langen Jahren harter Arbeit in den Jahren '13, '14 und '15, in denen 'DesmoDovi' sieben Podestplätze feierte, folgte in Malaysia ein erster Sieg für den Italiener auf der roten Maschine, bevor in einem unvergesslichen Jahr 2017 eine ernsthafte Titelherausforderung ausgetragen wurde. Der Kampf der Giganten - Dovizioso und Ducati gegen Marc Marquez von Repsol Honda.
2018 gewann er direkt den Saisonauftakt, erlebte dann aber einige härtere Rennen und kam dann schwungvoll zurück - und beendete das Jahr erneut als Vizeweltmeister. 2019 begann auf ähnliche Weise: ein berühmter Sieg unter den Lichtern von Qatar. Ein gewisser Marc Marquez drehte jedoch wieder den Hahn auf und erwies sich für alle als unschlagbar. Dovizioso holte sich erneut den zweiten Platz in der Gesamtwertung zum dritten Mal in Folge erreichte er neun Podestplätze - darunter zwei Siege.
Das verrückte Jahr 2020 verlief indes nicht so, wie Dovizioso oder Ducati es sich erhofft hätten. Ein Podium in Jerez und ein Sieg in Österreich haben dem italienischen Krieger geholfen, auf Titeljagd zu bleiben, aber seit Runde 4 hat Dovizioso kein Podium mehr betreten. In dieser Zeit wurde natürlich bekannt, dass Dovizioso nach monatelangen Spekulationen über seine Zukunft nach 2020 keinen neuen Vertrag mit dem Werk in Bologna unterzeichnen würde.
Was hält die Zukunft für einen der ganz Großen der MotoGP™ nun bereit? Ein Jahr Pause, mit der Hoffnung, im Jahr 2022 wieder zurückkehren zu können. Es wird unglaublich traurig sein, 2021 nicht einen der besten Rennfahrer aller Zeiten in der Startaufstellung zu sehen, aber schon jetzt kann der symphytische Italiener auf eine unvergleichliche Karriere blicken und wer weiß, vielleicht ist sie auch noch nicht vorbei.