Pol Espargaro – enttäuscht über mangelnde Einigkeit bei HRC

Vor dem Jerez-Test beklagte der Repsol Honda-Fahrer die Tatsache, dass beim SpanienGP drei verschiedene RC213V-Pakete im Einsatz waren...

Pol Espargaro von Repsol Honda war enttäuscht von den "verschiedenen Paketen", die HRC während des Red Bull Grand Prix von Spanien zum Einsatz brachte und bezeichnete das Wochenende als "Chaos". Der Spanier gab bekannt, dass in Jerez mindestens drei Varianten der RC213V verwendet wurden: eine für Marc Marquez (Repsol Honda Team), das 2020er-Chassis für LCR Honda-Pilot Takaaki Nakagami (LCR Idemitsu Honda) und eine für ihn selbst. Der Spanier ist mittlerweile überzeugt, dass dies dem gesamten Honda-Kader schadet.

Der japanische Konstrukteur arbeitet in Jerez bereits daran, Antworten auf die vielen offenen Fragen zu finden, die sich seit dem Start der MotoGP™-Saison 2021 angehäuft haben. Marc Marquez wurde sowohl mit dem 2021er- als auch mit dem 2020er-Chassis in seiner Box gesichtet und testete zusammen mit Bruder Alex Marquez (LCR Castrol Honda) und Nakagami ein neues Aerodynamikpaket. Der achtmalige Weltmeister hat seinen Testtag in Südspanien jedoch schon nach nur sieben Runden beendet, was die Situation für die Repsol Honda-Crew nur weiter erschwert.

Der emotionale Ausbruch des ehemaligen KTM-Fahrers am Sonntag nach dem Rennen beim Großen Preis von Spanien verdeutlicht, in welcher Verzweiflung sich der sonst zurückhaltende Spanier befinden muss. Sein zehnter Platz, einen hinter Teamkollege Marc Marquez, sorgte nach mehreren Stürzen an diesem Wochenendes für nur noch mehr Frustration: "Wir haben keine Traktion, aber auch Probleme beim Einlenken und unsere Geschwindigkeit ist ebenfalls nicht gut. Ich kann nicht flüssig fahren, also fahre enge Linien und versuche so jedes Mal mehr und mehr Zeit auf den Bremsen zu gewinnen, bis die Bremsen dann aufgeben und ich weit gehen muss. Auch in anderen Bereichen herrscht Chaos... "

"Ich würde es euch gerne sagen, aber ich habe keine Ahnung.", antwortete der Fahrer mit der Nummer 44 auf die Frage, ob er das 2020er-Chassis testen wird, welches Nakagami im JerezGP den vierten Platz eingebracht hat. "Ich bin nur ein Angestellter von Honda und werde tun, was sie wollen und dann werde ich versuchen, mit dem Paket zu arbeiten, das sie mir geben. Während des heutigen Rennens waren jedenfalls verschiedene Hondas unterwegs..."

"Wir verwenden alle unterschiedliche Pakete. Marc verwendet eins, ich verwende hingegen ein anderes. Auch das Satellitenteam hat wieder ein anderes im Einsatz. Ich werde den Test fahren und verschiedene Dinge ausprobieren und mal sehen, was sie von mir getestet haben wollen und ob wir die Gesamtsituation verbessern können. Ich denke wir agieren zu viel individuell und nicht als Team, was am Ende allen schadet und das ist nicht gut."

Espargaros größte Frustration ist darauf zurückzuführen, dass er nicht verstanden hat, was genau falsch läuft. Nach einem positiven Test in der Vorsaison und einem hervorragenden Tempo während der ersten beiden Rennen des Jahres gibt er nun zu, dass er völlig verloren ist: "Ich weiß nicht, ob ich es bin, ob es das Motorrad ist, ob es am Gesamtpaket liegt, welches ich benutze oder ob es mein Fahrstil ist... Es könnte auch die Elektronik sein... Ich habe einfach keine Ahnung. Jeder Fahrer verwendet ein anderes Paket und probiert verschiedene Dinge, dadurch ist es schwierig zu verstehen, was funktioniert und was nicht."

"Ich möchte immer wissen und verstehen, wodurch Probleme entstehen, damit wir sie verhindern können. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass wir wissen, was los ist. Ich weiß es jedenfalls nicht und bin sehr frustriert, weil ich nicht weiß, was ich verbessern muss. Ich bin schließlich der einzige Fahrer, der mein Paket verwendet. Mit wem kann ich mich vergleichen und austauschen? Was mache ich falsch? Warum bin ich zu langsam an manchen Stellen? Nicht zu verstehen, was schief läuft, frustriert mich sehr. Ich denke schon, dass wir uns alle verbessern können, jedoch nur, wenn wir alle die gleichen Pakete haben."

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