Ein letzter Tanz: Rossi verlässt die MotoGP™-Bühne

Ein Wochenende, das garantiert in die Geschichtsbücher eingeht, steht bevor: Die letzte Fiesta des Jahres 2021 wird emotional wie nie..

Nach einem weiteren atemberaubenden Rennjahr ist es an der Zeit, den Vorhang für das Jahr 2021 zu schließen. Aber dieses Mal ist es nicht irgendein Saisonfinale, sondern eines, das lange in Erinnerung bleiben wird, denn das Fahrerlager verabschiedet sich - zumindest auf der Strecke - von einem der ganz Großen der Geschichte. Nach 26 Saisons und der Teilnahme an mehr als 44 % aller Grand Prix in der über 70-jährigen Geschichte des Sports verabschiedet sich Valentino Rossi (Petronas Yamaha SRT) von seiner aktiven Sportlerkarriere. Seine Statistik liest sich unglaublich, aber die Legende spricht für sich selbst.

Während die gelben Fans ihren letzten Termin mit dem "Doktor" genießen, wird ein Teil seines Erbes bereits neben ihm in der Startaufstellung stehen, darunter der jüngste Sieger Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team). Pecco war - laut der Einschätzung von 2020-Champion Joan Mir (Team Suzuki Ecstar) - in Portugal nahezu perfekt, wobei sein Tempo und seine unglaublich konstanten Rundenzeiten dieses Gefühl für alle noch verstärkten. Aber Valencia ist ein Ort, von dem der Italiener sagt, dass er manchmal Probleme hatte, also wird es interessant zu beobachten, wie er das Wochenende angeht, bevor eine bahnbrechende Saison zu Ende geht.

Letztes Jahr gab es allerdings schon einige gute Ducati-Ergebnisse in Valencia - und noch mehr Brillanz vom ersten VR46 Academy-Fahrer, der in der MotoGP™ auf die oberste Stufe stieg. Das Duell zwischen Franco Morbidelli (Monster Energy Yamaha MotoGP) und Jack Miller (Ducati Lenovo Team) war ein echter Klassiker, der die Pace der Borgo Panigale auf einer Strecke demonstrierte, die traditionell kein Jagdrevier für sie ist. Aber wie Miller sagt, gehören die Tage, an denen das Motorrad Schwächen zeigt, weitgehend der Vergangenheit an, so dass man ihn und Pecco an der Spitze erwarten muss.

Morbidelli wird seine guten Erinnerungen als Sprungbrett nutzen wollen, um wieder nach vorne zu kommen, und Andrea Dovizioso (Petronas Yamaha SRT) wird die Saison ebenfalls mit einem guten Ergebnis abschließen wollen. Rossi wird natürlich das meiste Rampenlicht ernten, aber Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP) wird versuchen, ihm etwas davon wegzuschnappen. Für einen Austragungsort, der Yamaha ziemlich gut liegt - die Iwata-Marke hat hier acht Siege errungen, nur zwei weniger als Honda mit 10 Siegen - hat der amtierende Champion nicht die beste Bilanz, also wird er versuchen, das zu korrigieren und sich von einem Sturz in Portimão und seinem einzigen DNF in dieser Saison zu erholen. Da Ducati nun im Kampf um den Titel in der Teamwertung ganz vorne mitmischt und die Konstrukteurskrone bereits in der Tasche hat, steht noch viel auf dem Spiel.

Dieses Mal kommt Mir zwar nicht als neuer Weltmeister nach Valencia, aber er ist Dritter in der Gesamtwertung und seine Formkurve ging vor allem zuletzt an der Algarve nach oben. Mir war Bagnaias größter Herausforderer und Valencia wird dem Suzuki-Piloten sicher wieder in die Karten spielen. Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) stand letztes Jahr beim EuropaGP ebenfalls in der ersten Reihe und folgte Mir zum Suzuki-Sieg, wobei die Nummer 42 fuhr beim Saisonfinale auf den vierten Platz landete. Kann das Werk aus Hamamatsu 2021 doch noch den ersten Saisonsieg einfahren?

Auch der Kampf um den Titel "Rookie of the Year" wird entschieden werden. Unglaublicherweise liegen nur noch drei Punkte zwischen Enea Bastianini (Avintia Esponsorama) und Jorge Martin (Pramac Racing), wobei der Italiener knapp vorne liegt. Martin hat aber wohl die bessere Bilanz in Valencia - er hat dort seinen ersten Sieg in der Moto3™ geholt - und es ist auch sein Heimrennen...

Valencia ist auch das Heimspiel von Alex Marquez (LCR Honda Castrol) und die Nummer 73 kommt von einem großartigen Duell mit Miller in Portugal, bei dem er seinem Team den Titel des besten Independent-Teams sicherte und beinahe ein weiteres Podium in der Königsklasse erreicht hätte. Um dieses Kunststück zu wiederholen, muss er sich wohl aber gegen Johann Zarco (Pramac Racing), der sich zuletzt den Titel des besten unabhängigen Teamfahrers sicherte, sowie gegen die beiden 'Rookie des Jahres'-Anwärter  und seinen LCR-Teamkollegen Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu) durchsetzen, der in Valencia eine großartige Bilanz aufweist. Auch Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) wird seine bisherige Form in Valencia übertreffen wollen.

Obwohl Marc Marquez an der Seitenlinie steht, ist die Bilanz von Honda auf dieser Strecke mit zehn Siegen sehr gut, und das ist etwas, was sowohl Alex Marquez als auch Nakagami mehr Motivation geben wird. Das gilt ebenso für Pol Espargaro, der in Valencia bereits drei MotoGP™-Podestplätze errungen hat, bevor er zum japanischen Werk kam, und er wird sich einen weiteren mit Honda wünschen, um die Saison in bester Manier zu beenden.

Die erwähnten Podestplätze von Pol Espargaro waren mit KTM, die in Valencia bereits Geschichte geschrieben haben: ihr erstes Podium in der Königsklasse im Jahr 2018 und zwei weitere im letzten Jahr. Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) und sein Teamkollege Miguel Oliveira haben auf dem Circuit Ricardo Tormo in den unteren Klassen ebenfalls eine gute Form bewiesen und werden versuchen, das Jahr mit einigen besseren Platzierungen zu beenden. Für Tech3 KTM Factory Racing ist es auch ein emotionales Jahr, da sich sowohl Danilo Petrucci als auch Iker Lecuona aus der MotoGP™ verabschieden. Können sie schwungvoll abtreten?

Arrivederci, farewell, ciao, aber nicht auf nimmer Wiedersehen. VR46 wird eine Präsenz im Fahrerlager und eine Legende für Millionen von Menschen und den Sport selbst bleiben. Petrucci und Lecuona stellen sich neuen Herausforderungen... und 2021 werden alle noch einmal auf dem Circuit Ricardo Tormo antreten. Schalte am Sonntag um 14:00 Uhr (GMT +1) ein und erlebe den letzten Tanz des 'Doctors' und die letzte Fiesta der Saison!

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