Mir: "Ich fange an, Rennen wieder wie in 2020 zu fahren!"

Der Weltmeister von 2020 hat zuletzt konstante Leistungenn gezeigt, daher strotzt Mir vor Selbstvertrauen auf dem Weg nach Europa

Die Saison 2022 verlief für den Weltmeister von vor zwei Jahren, Joan Mir (Team Suzuki Ecstar), bisher recht konstant und einigermaßen erfolgreich. Der Spanier ist ruhig an die Sache herangegangen und obwohl er in den ersten vier Rennen einen Podestplatz verpasst hat, liegt Mir vor der wichtigen Europa-Phase auf Platz 4 der MotoGP™ Weltmeisterschaft.

Die aufeinanderfolgenden vierten Plätze in Argentinien und Austin waren eine Verbesserung zu seinen beiden P6 beim Saisonauftakt in Qatar und dem Regenrennen in Mandalika. P4 und P6 sind natürlich nicht die Ergebnisse, nach denen Mir strebt, aber bei einer derartigen Achterbahnfahrt, einer Meisterschaft, bei der jeder Hersteller gewinnen kann und so viele Fahrer in der Lage sind, 25 Punkte zu holen, ist es wohl wichtiger denn je, konstant auf den vorderen Plätzen zu landen. Konstanz ist genau das, was die Nummer 36 in der Saison 2020 zum Titelgewinn geführt hat.

Vor dem Großen Preis von Portugal fehlen Mir nur 15 Punkte auf den zweifachen Sieger von 2022 und aktuellen Tabellenführer Enea Bastianini (Gresini Racing MotoGP™). Nach dem Ende des Rennens in Austin sagte Mirs Crew Chief, Frankie Carchedi, dass die Leistung seines Fahrers beim Red Bull Grand Prix of The Americas eine der besten seiner Karriere war.

"Ich habe während des Wochenendes nichts gesagt, weil ich optimistisch sein wollte und negative Kommentare nicht hilfreich sind. Aber diese Strecke ist einfach anders als die anderen, und ich fahre ehrlicherweise nicht gern auf dieser Strecke", antwortete Mir. 

"Hier als Vierter ins Ziel zu kommen, ist etwas Großartiges, es bedeutet, dass wir einen Schritt nach vorne machen, einen positiven. Wir sind von hinten gekommen, der letzte Teil des Rennens war also durchaus positiv. Schritt für Schritt überholte ich die anderen und fühlte mich großartig. Der vierte Platz ist immer eine Position, auf der man nicht ins Ziel kommen möchte, besser ist entweder der fünfte oder der dritte Platz [lacht], aber es ist trotzdem toll."

Der Circuit of The Americas ist eine bekanntermaßen knifflige und technische Strecke. Sie stellt sowohl an das Motorrad als auch an den Fahrer hohe Anforderungen, sowohl physisch als auch mental. Es ist also keine Überraschung, dass Mir mit seinem Einsatz auf einer Strecke, die er nicht mag, zufrieden war. Jetzt, auf dem Weg zurück nach Europa, ist Mir optimistisch und hat ein gutes Gefühl, was seine Aussichten auf einen weiteren Angriff auf den Titel angeht - es geht nur darum, den "Klick"-Moment zu finden, und Europa scheint für den 24-Jährigen der versteckte Schatz zu sein.

"Ich denke, dass es in Europa "Klick" machen wird. In Argentinien sind wir ein wirklich gutes Rennen gefahren, in Mandalika auch im Nassen. In Qatar haben wir gesehen, dass uns noch etwas fehlt. Aber die Wahrheit ist, dass ich mich von Qatar bis jetzt viel besser fühle. Wir fangen an, Rennen wie 2020 zu fahren, von weniger zu mehr, und versuchen, das Potenzial unseres Motorrads zu 100 Prozent auszuschöpfen. Genau so wollen wir weitermachen. Ich denke, dass wir dieses Jahr, wenn wir fokussiert sind und es uns gelingt, den nächsten  Schritt machen, wir mit diesem Motorrad wieder um gute Positionen am Ende der Saison kämpfen werden, da bin ich mir sicher."

Aber wenn es einen Bereich gibt, in dem er und Suzuki sich noch verbessern müssen, dann ist es das Qualifying. Mir hat sich in seiner MotoGP™-Karriere bisher nur einmal in der ersten Reihe qualifiziert. Seine beste Platzierung in diesem Jahr ist P8, ein Ergebnis, was er diese Saison bereits dreimal - in Qatar, Argentinien und Amerika - erreicht hat, und da das Qualifying jetzt wichtiger ist als je zuvor, müssen weitere Schritte nach vorne gemacht werden.

"Das Qualifying ist etwas, das wir verbessern müssen. Wir müssen alles zusammenbringen und es besser machen. Es stimmt, wenn die Pace besser ist, wird auch unsere Rundenzeit besser sein. Wir sind also nicht weit weg. Gestern waren fünf Ducatis vor uns, aber dann waren nicht mehr so viele andere Hersteller vor uns. Wir verbessern uns also", erklärte der Doppelweltmeister.

Mit Teamkollege Alex Rins an zweiter Stelle in der WM-Wertung steht das Team Suzuki Ecstar nach den ersten vier Runden sehr gut da. Wenn in Europa der letzte "Klick" gefunden wird, kann man davon ausgehen, dass Mir schon bald auf dem Podium stehen wird. Der Weltmeister von 2020 klingt zuversichtlich - und wie wir wissen, ist ein selbstbewusster Mir unheimlich schnell und gefährlich.

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