Garcia siegt in einem Thriller nach Guevara-Strafe

Nur 0,021 Sekunden trennten die GASGAS-Teamkollegen auf der Ziellinie bevor es zu einer Wendung kam

Der Führende der Moto3™-Weltmeisterschaft, Sergio Garcia, wurde zum Sieger des Gran Premio d'Italia Oakley erklärt, nachdem sein Teamkollege Izan Guevara vom Valresa GASGAS Aspar Team kurz nach der Ziellinie bestraft wurde. Guevara hatte Garcia im Ziel um 0,021 Sekunden und Tatsuki Suzuki (Leopard Racing) um weitere 0,012 Sekunden geschlagen, wurde aber wegen Überschreitung der Streckenbegrenzung in einer spannenden letzten Runde auf dem Autodromo Internazionale del Mugello um eine Position zurückversetzt.

Das war nicht das einzige Drama bei einem weiteren Mugello-Klassiker in der Leichtgewichtsklasse. Dennis Foggia sah auf der Leopard Racing Honda stark aus, bis er in der 11. Runde stürzte. In derselben Runde stürzte auch der Pole-Sitter Deniz Öncü (Red Bull KTM Tech3) nach einer Berührung mit Suzuki ins Kiesbett. Titelanwärter Jaume Masia verpasste die Punkteränge nach einem schlechten Start und einer Berührung mit Stefano Nepa (Angeluss MTA Team).

Die frühe Ausreißergruppe hält nicht lange durch

Als die Lichter ausgingen, führte Öncü das Feld in San Donato (Turn 1) an. Diogo Moreira (MT Helmets - MSI) und Guevara reihten sich dahinter auf den Plätzen zwei und drei ein. Sie setzten sich schnell ab und hatten bereits in der ersten von 20 Runden einen Vorsprung von einer Sekunde. Als das Trio begann die Positionen zu tauschen, dauerte es nicht lange und die Verfolgergruppe holte auf.

Das ermöglichte es Foggia, der im Training in Form war und im Qualifying die drittschnellste Zeit fuhr, sich zu Beginn der fünften Runde von der vierten Position an die Spitze zu schieben. Dank der Honda-Power war er jedoch weniger anfällig für die Verfolger auf der Hauptgeraden, und "The Rocket" genoss eine relativ lange Zeit an der Spitze des Feldes.

Dramatik zur Rennhalbzeit

Die Hauptkonkurrenten schienen zu diesem Zeitpunkt Foggia, Öncü, Suzuki, Garcia und Guevara zu sein, obwohl die ersten 10  Fahrer in Schlagdistanz lagen. Öncü war jedoch aus dem Rennen, als er in der 11. Runde in der  San Donato Kurve mit Suzuki kollidierte und somit zu Boden ging. 

Das war aber bei weitem nicht das einzige Drama in dieser Runde. Riccardo Rossi (Sic58 Squadra Corse) hatte sich allmählich auf die zweite Position vorgearbeitet und befand sich auf dem ersten Platz, als Foggia in Savelli (Turn 7) das Heck seiner Maschine verlor. Die Honda rutschte quer über die Strecke. Während die nachfolgenden Fahrer ausweichen konnten, musste Carlos Tatay (CFMoto Racing PruestelGP) durchs Kiesbett. Wenige Augenblicke später stürzte John McPhee (Sterilgarda Husqvarna Max) in Correntaio (Turn 12). Daniel Holgado (Red Bull KTM Ajo) konnte ihm nicht mehr ausweichen, womit zwei weitere potenzielle Rennsieger aus dem Kampf ausschieden.

Weitere potenzielle Sieger in Angriffslaune 

Suzuki lag bald in Führung, musste diese aber nach einer Strafe wegen unverantwortlichen Fahrens wieder abgeben. Andre Migno (Rivacold Snipers Team) setzte sich vor Guevara, Ryusei Yamanaka (MT Helmets - MSI), Diogo Moreira (MT Helmets - MSI), Garcia und Rossi. Dann lag Guevara dank des Windschattens in Führung, bis er in Runde 13 in Correntaio zu weit ging und auf den fünften Platz zurückfiel, wodurch Migno wieder in Führung ging.

Moreira setzte sich in der 16. Runde zum ersten Mal an die Spitze, als es den Berg hinauf ging. Zu diesem Zeitpunkt hatte Suzuki wieder zu einer sechsköpfigen Spitzengruppe aufgeschlossen. Garcia konnte sich bald wieder an die Spitze setzen. Suzuki hatte sich soweit erholt, dass er zu Beginn von Runde 17 im Windschatten in Führung ging.


Garcias Aggressivität zahlt sich aus

In der 18. Runde war Rossi an der Reihe, das Feld wieder anzuführen, als sie in San Donato einfuhren. In der 19. Runde versuchte Migno dasselbe, er fiel dabei jedoch hinter Moreira und Guevara auf den dritten Platz zurück. Zu Beginn der letzten Runde war es ein Schwarm von Motorrädern, der auf Turn 1 zusteuerte, aus dem Guevara vor Suzuki, Migno, Garcia, Yamanaka, Moreira und Rossi herauskam.

Garcia war der Angreifer auf dieser letzten Runde in Mugello, er überholte Migno in Arrabbiata 2 und dann Suzuki in Scarperia (Turn 10). Auch in der letzten Kurve des Rennens, Bucine (Kurve 15), schoss er innen an seinem Teamkollegen vorbei, aber es war Guevara, der sich bis zur Zielflagge durchsetzte. 0,033 Sekunden fehlten auf das Podium.

Als sie nach der Zieldurchfahrt in die Boxen zurückkehrten, wurde Guevara wegen Überschreitung der Streckenbegrenzung bestraft. Die Wiederholungen bestätigten, dass er in der letzten Runde am Ausgang von Biondetti 2 (Kurve 14) gefahren war. Dies hatte zur Folge, dass sich die Positionen der GASGAS-Aspar-Fahrer umkehrten. Suzuki belegte trotz seiner eigenen Strafe einen bemerkenswerten dritten Platz.

Der Rest des Feldes

Migno wurde Vierter, vor Yamanaka, Rossi, Ivan Ortola (Angeluss MTA Team), Elia Bartolini (QJMotor Racing Team), Matteo Bertelle (QJMotor Racing Team) und Adrian Fernandez (Red Bull KTM Tech3). Öncü rettete einen Punkt, indem er auf dem 15. Platz durchs Ziel kam. Masia wurde nur 17. Moreira ging in der letzten Kurve des Rennens zu Boden und Nepa stürzte offenbar kurz nach seinem Kontakt mit Masia. Scott Ogden (VisionTrack Racing Team) hatte ein technisches Problem während des Starts und ging zu Boden, als er von Taiyo Furusato (Honda Team Asia) überholt wurde, der daraufhin auf Platz 18 landete.

In der Weltmeisterschaft liegt Garcia nun mit 28 Punkten Vorsprung auf Guevara an der Spitze, Masia und Foggia liegen mit 14 Punkten Rückstand punktgleich auf dem dritten Platz. Nach so viel Nervenkitzel in Mugello wird der Kampf mit Runde 9, dem Gran Premi Monster Energy de Catalunya, auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya vom 3. bis 5. Juni fortgesetzt.


Moto3™ Rennen Top 10:
1. Sergio Garcia (Valresa GASGAS Aspar Team)
2. Izan Guevara (Valresa GASGAS Aspar Team) - Strafe
3. Tatsuki Suzuki (Leopard Racing) + 0,033
4. Andrea Migno (Rivacold Snipers Team) + 0,158
5. Ryusei Yamanaka (MT Helmets - MSI) + 0,255
6. Riccardo Rossi (SIC58 Squadra Corse) + 1,020
7. Ivan Ortola (Angeluss MTA Team) + 5,408
8. Elia Bartolini (QJMotor Avintia Racing Team) + 5,498
9. Matteo Bertelle (QJMotor Avintia Racing Team) + 5,501
10. Adrian Fernandez (Red Bull KTM Tech 3) + 5,768

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