Das Comeback: Bagnaia setzt KTM unter Druck und siegt

Der Italiener schaffte ein unglaubliches Comeback aus dem Nichts und besiegte Binder im Schlusssprint

Die Action in der MotoGP™-Saison 2023 ist einfach nicht vorhersehbar. Der Gran Premio MotoGP™ Guru by Gryfyn de España bot wieder jede Menge Spannung, Action und Dramatik und das bis zur letzten Kurve. Ein heldenhaftes Comeback von Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) führte dazu, dass die Nummer 1 den Tissot-Sprint-Sieger Brad Binder (Red Bull KTM Ajo) besiegte, der in den letzten beiden Runden den Druck erhöhte und den Sieg nur knapp verpasste. Obwohl Bagnaia in der Meisterschaft einen Vorsprung von 22 Punkten herausfuhr, war es KTM, die ein Traumwochenende erlebten, da Binder solide Punkte sammelte, um sich in der Meisterschaft mit nur 25 Punkten Abstand zu Bagnaia auf Platz 3 zu setzen, während der bisherige Meisterschaftsführende Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Racing Team) nach einem Sturz auf Platz 2 zurückfiel. Als Sahnehäubchen für den österreichischen Hersteller rundete Jack Miller (Red Bull KTM Factory Racing) das Podium beim Spanien-GP ab.

Beim Start waren alle Augen auf die KTMs gerichtet und das zurecht, denn Miller führte das Feld vor Binder durch Kurve 1. In der Zwischenzeit setzte sich Fabio Quararos (Monster Energy Yamaha MotoGP™) Albtraumstart in die Saison fort. Der Franzose stürzte in Kurve 2 und riss dabei Miguel Oliveira (CryptoDATA RNF MotoGP™ Team) mit sich.

Der Zwischenfall löste die rote Flagge aus, da beim Sturz die Airfences in Kurve 2 beschädigt worden waren. Während die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, bereitete sich das Feld auf den Neustart vor. Quartararo wurde glücklicherweise bei einem medizinischen Check für fit befunden und durfte damit am Neustart teilnehmen. Jedoch musste er für seine unverantwortliche Fahrweise eine Long-Lap-Strafe absolvieren.

In Runde 2 übernahm Binder vor Miller die Führung, während sich Martin auf Platz 3 einreihte. In der Pedrosa-Kurve machte derweilen Weltmeister Bagnaia mit einem unglaublichen Manöver auf der Außenseite das Unmögliche möglich und brachte die Fans zum Staunen.

Binder, Miller, Bagnaia, Jorge Martin (Prima Pramac Racing) und Aleix Espargaro (Aprilia Racing) lautete die Reihenfolge beim ersten Überqueren der Ziellinie. Es dauerte nicht lange, bis die KTMs die Plätze tauschten und Miller die Führung übernahm, in der Hoffnung, der erste Fahrer in der Geschichte der MotoGP™ zu werden, der drei Siege mit drei verschiedenen Herstellern holt.

21 Runden vor Schluss setzten sich die KTMs von den Ducatis von Bagnaia und Martin ab und vergrößerten den Abstand auf etwas mehr als eine halbe Sekunde. Binder holte sich dann die Führung von seinem Teamkollegen zurück, während Bagnaia die schnellste Runde des Rennens zu fuhr und die Lücke zum Führungsduo zu schließen begann.

Bagnaia verschwendete keine Zeit, um an dem Australier auf Platz 2 vorbeizukommen. Eine Runde später war Miller ein Opfer von Martin geworden, denn der Spanier schob sich auf P3 vor und degradierte Miller auf P4. In der letzten Kurve fuhr Miller innen an Martin vorbei und parkte seine KTM am Scheitelpunkt, um den Spanier nach außen zu drängen. Dadurch wurde die Reihenfolge neu gemischt: Miller wurde Dritter, Espargaro Vierter und Martin fiel auf einen Schlag auf Platz 5 zurück.

Eine Runde später musste Bagnaia wegen des Manövers gegen Miller eine Position abgeben, was die Reihenfolge erneut änderte. Martin konnte 13 Runden vor Schluss wieder an Espargaro vorbeiziehen, doch sein Durst nach Champagner auf heimischem Boden war noch nicht gestillt. Der Spanier hatte Bagnaia im Visier, der mit einer halben Sekunde Vorsprung den letzten Podiumsplatz belegte.

Kurz darauf kam es zu einer bedeutenden Wendung der Meisterschaft, als der Meisterschaftsführende Marco Bezzeccchi aus dem Grand Prix stürzte und die Spitzenposition an seinen engen Freund Pecco Bagnaia abgab.

Bagnaia hatte derweilen jedoch nur eines im Sinn: den Rennsieg. Vier Runden vor Schluss schob sich der Italiener in der letzten Kurve innen am Südafrikaner vorbei und übernahm die Führung.

In der letzten Runde bereiteten sich die Fans auf ein waghalsiges Manöver in der letzten Kurve vor, jedoch war Binder zu weit entfernt, um gegen Bagnaia eine Attacke zu setzen. Der Weltmeister siegte schließlich 0,221 sec vor dem KTM-Star.

Top-10:
1. Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team)
2. Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) +0.221
3. Jack Miller (Red Bull KTM Factory Racing) +1.119
4. Jorge Martin (Prima Pramac Racing) +1.942
5. Aleix Espargaro (Aprilia Racing) +4.760
6. Luca Marini (Mooney VR46 Racing Team) +6.329
7. Dani Pedrosa (Red Bull KTM Factory Racing) +6.371
8. Alex Marquez (Gresini Racing MotoGP™) +14.952
9. Takaaki Nakagami (LCR Honda IDEMITSU) +15.692
10. Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™) +15.846

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