Nach einem spannenden Wochenende beim Spanien-GP ging die Arbeit für die MotoGP™-Teams und -Fahrer am darauffolgenden Montag weiter, denn es stand der eintägige offizielle Test auf dem Circuito de Jerez-Angel Nieto an.
Aber was genau haben die Teams getestet? Werfen wir einen genaueren Blick darauf, Werk für Werk:
HONDA:
Das große Ereignis für Honda war das viel diskutierte Kalex-Chassis. Im Großen und Ganzen sieht es zwar ähnlich aus wie das Chassis, das die Japaner 2023 bisher verwendet haben, es gibt jedoch viele kleine, aber feine Unterschiede. Oben und um den Lenkkopf herum sehen wir dafür recht große Veränderungen - der Ausschnitt für den Lufteinlass ist ganz anders, beim Kalex-Chassis geht dieser ziemlich tief nach hinten.
Abgesehen davon hat Honda in Jerez ein Winglet an der Schwinge vorgestellt. Der Grip in Kurven und auch der Grip vom Heck waren in dieser Saison ein Problem für Honda. Auf die Frage nach dem Winglet äußerte sich Joan Mir (Repsol Honda Team) positiv über dessen Auswirkungen. Hoffen wir, dass es eine Innovation ist, die den Honda-Fahrern zu einem Schritt nach vorne verhelfen kann.
Mir testete auch die aktualisierte Aerodynamik, die Testfahrer Stefan Bradl während des spanischen GP bereits an seinem Motorrad nutzte. Das neue Teil ist das obere Element, das über den Downwash-Kanälen an der Seitenverkleidung sitzt.
Apropos, Honda hat auch seine Downwash-Kanäle aktualisiert. Sie haben jetzt eine größere Öffnung und ein insgesamt geschlosseneres Design, das kein großes Loch mehr an der Seite hat. Dieser Stil ähnelt den Downwash-Kanälen von Ducati. Wir wissen, dass dies für den sogenannten “Ground Effect” gedacht ist, um den Luftwiderstand zu verringern und das Motorrad auf dem Boden zu halten, sodass der Fahrer mehr Gefühl und Grip bekommt.
KTM:
KTM hatte ein sehr interessantes neues Aero-Element. Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) wurde mit der neuen Aerodynamik gesichtet, die Testfahrer Dani Pedrosa das ganze Wochenende über bereits nutzte. Allerdings gab es noch ein weiteres Update - es handelt sich um ein großes Element, das sich bis zum Boden erstreckt - es wird vermutet, dass dieses splitterähnliche Element den “Ground Effect” verstärken soll - sehr interessant.
Wie wir an Pedrosas RC16 am Wochenende gesehen haben, hat KTM einen neuen Heckflügel. Der neue ist quadratisch, während die ältere Version dreieckig ist. Eine weitere große Änderung ist, dass der Anstellwinkel des Flügels geändert wurde und er einen kleinen Gurney Flap an der Hinterkante des Flügels hat. Pedrosa wurde auch beim Testen eines neuen Chassis für den österreichischen Hersteller gesehen.
YAMAHA:
Ein weiterer Hersteller, der eine neue Aerodynamik testete, war Yamaha. Die neuen Flügel ragen jetzt einfach aus der Verkleidung heraus und gehen nicht mehr nach unten, um sich unten wieder anzuschließen, was dem Stil der Aprilia- und Honda-Maschinen sehr ähnlich ist. Außerdem wurden die Seitenkotflügel leicht verändert und scheinen größer zu sein als zuvor. Wir haben gesehen, dass die Frontflügel sowohl mit als auch ohne diese veränderten Seitenkotflügel eingesetzt wurden.
Sowohl Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™) als auch seinen Teamkollegen Franco Morbidelli testeten die neue Auspuffanlage, aber keiner der beiden Fahrer konnte bestätigen, dass die Anlage einen merklichen Unterschied in der Leistung macht. Sowohl der Franzose als auch der Italiener experimentierten auch mit zwei verschiedenen Chassis.
DUCATI:
Ein kleines Detail, das an Johann Zarcos Prima Pramac Racing GP23 gefunden wurde, war eine neue Unterverkleidung, die einen kleinen Lufteinlass am Boden hat. Ansonsten waren es hauptsächlich Abstimmungsarbeiten für die anderen Ducati-Fahrer. Abgesehen davon wurden in Jerez keine großen Änderungen am Äußeren der Ducatis vorgenommen.
APRILIA:
In Bezug auf neue Teile, die man von der Boxengasse aus sehen konnte, gab es im Noale-Lager nicht allzu viel zu sehen. Maverick Viñales (Aprilia Racing) arbeitete nach dem Wochenende weiter an seinen Starts und spielte mit verschiedenen Einstellungen am Motorrad.
Auch bei Aleix Espargaro (Aprilia Racing) stand Abstimmungsarbeit auf dem Programm. Der Spanier war auch Teil einer kleinen Gruppe von Fahrern, genauso wie Quartararo, die das neue Funkkommunikationssystem der MotoGP™ testeten.
Wie immer war es ein aufregender Tag beim MotoGP™-Test.
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