Marc Marquez & Gresini: Gemeinsam vor historischer Herausforderung

Die #93 könnte als erster Fahrer in der MotoGP™ Geschichte schreiben, der mit einem unabhängigen Team eine Weltmeisterschaft gewinnt

Der MotoGP™-Fahrermarkt 2024 hat sich wie ein Wirbelwind entwickelt. Trotz der anfänglichen Erwartung, dass das Starterfeld relativ stabil bleiben würde, da die bestehenden Verträge mit den wichtigsten Fahrern der Weltmeisterschaft bis inklusive 2024 verlängert wurden, bleibt die MotoGP™ ein Gebiet der Ungewissheit, in dem sich Veränderungen innerhalb eines Wimpernschlags ergeben können.

Anfängliche Gerüchte

Schon zu Beginn der Saison wurde über mögliche Fahrerwechsel spekuliert. Würde Jorge Martin (Prima Pramac Racing) zu Yamaha wechseln? War die Zukunft von Franco Morbidelli (Monster Energy Yamaha MotoGP™) in der MotoGP™ gesichert? Wie sieht die Zukunft von Moto2™-Star Pedro Acosta (Red Bull KTM Ajo) aus? Wie würde sich KTM in diesem Gemenge schlagen? Die Ungewissheit war schon fast greifbar und gerade als es schien, als würden sich die Puzzleteile zusammenfügen, erschütterten unerwartete Entwicklungen den Status quo. Die Unterschrift von Alex Rins (LCR Honda Castrol) bei Yamaha und die Entscheidung von Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Racing Team), auf ein neues Motorrad zu verzichten und bei seinem aktuellen Team zu bleiben, brachten noch mehr Bewegung in den Markt.

Mit all diesen Entwicklungen und mehr war die "Silly Season" in vollem Gange, aber die überraschendste Wendung sollte noch kommen. In 2020 kündigte Marc Marquez (Repsol Honda Team) eine vierjährige Partnerschaft an, die ihn bis inklusive 2024 an das Werksteam mit den goldenen Flügeln bindet. Die Vertragsunterzeichnung erfolgte kurz vor Beginn einer schwierigen Saison, die von Verletzungen und zahlreichen technischen Problemen an seinem Motorrad geprägt war.

Vor diesem Hintergrund gewann die Idee, dass die Nummer 93 das japanische Werk verlassen könnte, an Dynamik. Zuerst wurde über einen Wechsel des Spaniers zu KTM und später zu Gresini Racing an der Seite seines Bruders Alex Marquez spekuliert. Doch dann tauchte eine wichtige Frage auf: Ist die Zugehörigkeit zu einem Werksteam Voraussetzung für den Erfolg in der MotoGP?

In der Geschichte der MotoGP™ hat noch nie ein unabhängiges Team die Fahrer-Weltmeisterschaft gewonnen und kein Fahrer mit Marquez' Leistungen hat einen ähnlichen Weg eingeschlagen. Valentino Rossi, als er das Yamaha-Werksteam verließ, um zu Petronas zu wechseln, hatte eine identische Maschine wie das Werksteam und wurde von diesem Team voll unterstützt. Jorge Martin genießt derzeit eine ähnliche Unterstützung. Während die #46 vielleicht nicht ganz so gute Erfahrungen gemacht hat, fährt die #89 eine herausragende Saison, die sich in beeindruckenden Statistiken widerspiegelt. Derzeit liegt der Spanier mit nur drei Punkten Rückstand auf den Führenden Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung und zeigt damit eine tadellose Leistung.

Der letzte Titelgewinn in der Königsklasse ohne Zugehörigkeit zu einem Werksteam datiert aus dem Jahr 2000, als Valentino Rossi als Rookie für das von Honda Europe betreute Team Nastro Azzurro debütierte. Ein Jahr später sicherte er sich den letzten Titel der 500cc-Ära. Rossi trat in die Fußstapfen von Eddie Lawson, der 1984, 1986 und 1988 drei 500cc-Titel mit Yamaha gewann. Lawson wechselte 1989 zu Honda und wurde von Erv Kanemoto betreut. Obwohl im Werksteam bereits Wayne Gardner und Rookie Mick Doohan fuhren, gelang Lawson mit Rothmans Honda der vierte Weltmeistertitel.

Auf den ersten Blick mag es weit hergeholt erscheinen, in der heutigen Zeit mit einem unabhängigen Team eine Meisterschaft zu gewinnen. Doch in der hart umkämpften Weltmeisterschaft ist eines klar: Alles ist möglich. Man muss nur Jorge Martin und Marco Bezzecchi fragen. Beide haben eine reelle Chance, die Weltmeisterschaft 2023 zu gewinnen. Der Italiener könnte dieses Kunststück sogar schon in dieser Saison mit seiner Desmosedici GP 22 vollbringen, einer Maschine, die theoretisch technisch unterlegen ist.

Wie weit kommt Marquez mit der Ducati? Kann er mit seinem neunten Weltmeistertitel an der Seite von Gresini Racing die Geschichte der MotoGP™ neu schreiben? Die Saison 2024 verspricht Spannung pur!

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