Viñales führt Top-3 an, die komplett von Yamaha besetzt wird

Der Spanier lag am letzten Testtag in Qatar vor seinen beiden Petronas Yamaha SRT-Markenkollegen

 

 

 

 

Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha MotoGP) hat den Qatar-Test dank einer 1:53.858 am letzten Tag an der Spitze der Zeitenliste beendet. Der Spanier verdrängt Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) nach drei Tagen nur um 0,033 Sekunden vom ersten Platz. Petronas Yamaha SRT-Kollege Fabio Quartararo belegte in den kombinierten Zeiten den dritten Platz, obwohl er am Montag nicht schneller fuhr, als die Tage zuvor.

Insgesamt war es ein großartiger Test für Yamaha, aber es wird leichte Bedenken geben, da Quartararo sowohl am Sonntag als auch am Montag technische Ausfälle erlitten hat, zusätzlich zu Valentino Rossi's (Monster Energy Yamaha MotoGP) Sturz in Kurve 2 an Tag 3. Der "Doctor" blieb unverletzt und fuhr während der letzten Stunde des Tests erneut raus auf die Strecke. Teamkollege Viñales fuhr am letzten Tag stolze 84 Runden - die meisten überhaupt! Monster Energy Yamaha MotoGP-Teamdirektor Massimo Meregalli war zufrieden mit den Fortschritten, die mit verbessertem Grip und Beschleunigung erzielt wurden. Das 2020-Paket sei „sehr wettbewerbsfähig“ - eine gute Nachricht für Yamaha-Fans. Rossi beendete den Test 0,474 Sekunden hinter der Zeit seines Teamkollegen, was den neunfachen Weltmeister auf Platz 12 platzierte. Insgesamt war Rossi zufrieden, und sagte, dass das Gefühl mit dem Motorrad gut ist, er aber weiter an den Reifen arbeiten muss. 

Quartararo sagte, seine Rennsimulation an Tag 3 sei sehr erfreulich gewesen, so ziemlich jede Runde sei im 1:54er Bereich gewesen, und der Franzose habe keinen richtigen Zeitangriff ausgeführt. Der 20-Jährige sagte sogar: „Es gibt Spielraum für Mehr". Das ist ein gutes Zeichen für den Rookie des Jahres 2019, und auch Teamkollege Morbidelli war sehr optimistisch.

Es war ein arbeitsreicher und faszinierender Tag für den amtierenden Weltmeister auf der Honda. Marc Marquez (Repsol Honda Team), der drei Motorrädern in seiner Garage stehen hatte, eines davon war Takaaki Nakagamis (LCR Honda Idemitsu) 2019 RC213V. Später am dritten Tag fuhr Nakagamis Teamkollege Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) 70 Runden, als HRC am letzten Tag in Qatar nach Verbesserungen suchte. Die japanischen Giganten testeten laut Repsol Honda Team Manager Alberto Puig die Dinge wie „vor zwei oder drei Jahren“. Crutchlow sagte, er sei mit seinem Tempo zufrieden, aber über ein oder zwei Runden hat die Nummer 35 Probleme, das Motorrad abzubremsen, ebenso bereitet ihm mangelnder Grip mit den neuen Reifen Schwierigkeiten. Ganz offensichtlich befindet sich HRC in einer schwierigen Lage.

Der Rookie, Alex Marquez (Repsol Honda Team), fuhr weitere 47 Runden, aber der Spanier gab zu, dass es ein schwieriger Test für ihn und das Team war, aber der amtierende Moto2™-Weltmeister war dennoch zuversichtlich, dass er für das Rennwochenende ein anständiges Tempo haben wird. Nakagami sagte, sein Zustand sei besser als noch am zweiten Tag.

Die Hauptaufgabe für das Team Suzuki Ecstar am dritten Tag bestand darin, das Standard- und das neue Chassis weiter zu vergleichen. Die GSX-RRs von Rins und Joan Mir waren nicht radikal neu, da sie sich auf die feineren Details konzentrierten: Anpassungen beim Setup und Sammeln von Daten für das Rennen war die oberste Priorität. Zusammen mit Yamaha scheint Suzuki vor dem GP von Qatar am 8. März wohl in der besten Form zu sein. Sowohl der Sepang- als auch der Qatar-Test waren für das Hamamatsu-Werk sehr gut. Rins bestätigte, dass er mit der Arbeit in diesem Jahr „sehr zufrieden“ ist. Mir wiederholte Rins Aussage.

Der Südafrikaner und MotoGP Rookie Brad Binder von Red Bull KTM Factory Racing knallte an Tag 3 eine beeindruckende 1:54.283 auf den Asphalt und belegte damit den neunten Platz in der kombinierten Zeit, nur 0,425 Sek. hinter Viñales' Top-Runde. Wie sein Teamkollege Pol Espargaro zu Beginn des Tests erklärte, hatte KTM an Tag 3 nichts Neues zu testen, da sie nicht riskieren wollten, sich zu verzetteln. Die Abstimmung für das Rennen war das Ziel der österreichischen Fabrik, da ihre ursprüngliche Basis für 2020 anscheinend ziemlich gut funktioniert. Am letzten Tag gab es jedoch einen leichten Ausrutscher für Espargaro, als er in Kurve 2 unverletzt stürzte. Im Red Bull KTM Tech 3-Lager, wo Miguel Oliveira und Rookie Iker Lecuona fahren, standen am Ende P19 und P20 zu Buche, aber die Lücken betrugen nur 1.150 bzw. 1.443 Sekunden.

Im Ducati-Werksteam hatte Danilo Petrucci (Ducati Team) auf einem seiner Motorräder ein neues Front-Aero montiert, während bei seiner anderen GP20 der ältere Aero verbaut war. Der Italiener sagte, er sei mit seiner 22-Runden-Rennsimulation am dritten Tag zufrieden, aber das Tempo in einer Einzelrunde muss noch verbessert werden. Teamkollege Andrea Dovizioso testete immer noch die neue Schwinge, während Jack Miller (Pramac Racing) auf dem Losail International Circuit den höchsten Top-Speed aller Zeiten erzielte. Der Australier fuhr unglaubliche 355 km/h und es war Miller, der den Qatar-Test als führender Ducati-Fahrer auf P5 beendete. Miller sagte, er habe ein paar Zeitangriffe und zwei längere Läufe absolviert, wobei die Nummer 43 "recht zuversichtlich" für das Eröffnungswochenende ist.

Davide Tardozzi, Teammanager von Ducati, sagte, der Motor arbeite sehr gut, aber die Kurvengeschwindigkeit - insbesondere bei maximalem Neigungswinkel am Scheitelpunkt - brauche noch Arbeit. Darüber hinaus sagte Tardozzi, dass sie einige Probleme mit dem neuen Hinterreifen von Michelin haben. Nachdem Johann Zarco (Reale Avintia Racing) an Tag 2 auf P6 landete, verbesserte er seine Zeit nicht weiter und so reichte es nur für den vierzehnten Gesamtrang für den Franzosen. Dovizioso (P10) war mit seinem langfristigen Tempo zufrieden. Francesco Bagnaia landete auf P11. Tito Rabat (Reale Avintia Racing) lag nur 0,040 Sek. von Petrucci's Zeit entfernt.

Der Technische Direktot von Aprilia Racing, Romano Albesiano, sprach am dritten Tag mit dem Boxengassenreporter von motogp.com, Simon Crafar, und bestätigte, dass ihr einziger Test-Zweck darin bestehe, über die Motorspezifikation zu entscheiden, die sie für die Saison verwenden werden. Am Ende des Tests lag Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) auf P13, etwas mehr als eine halbe Sekunde hinter Viñales. Testfahrer Bradley Smith fuhr am Montag weitere 55 Runden, wodurch Aprilia wichtige Daten über seine Maschine sammelte. Espargaro sagte, er habe ein starkes Tempo in der Rennsimulation gezeigt. Eine Runde im mittleren 1:54er Bereich war eine gute Nachricht für den Piloten mit der Nummer 41. Ein anstrengender Test für beide Fahrer, aber so hat das Aprilia Team vor dem GP von Qatar viel zu analysieren.

Nun, das war's mit den Vorsaison-Tests für 2020. In einfachen Worten, Yamaha und Suzuki haben sich als frühe Favoriten in Qatar herausgestellt, wohingegen Honda vor dem ersten Rennen noch viel zu tun hat. Ein Grand-Prix-Wochenende ist jedoch immer eine andere Geschichte, und so werden wir erst am Tag des Jüngsten Gerichts - dem ersten Rennsonntag von 2020 - herausfinden, wie wettbewerbsfähig jeder Fahrer und jedes Team wirklich ist. Die Top 18 waren in weniger als einer Sekunde unterteilt. Am Freitag, dem 6. März, beginnt die MotoGP™-Weltmeisterschaft - der Countdown läuft.

1. Maverick Viñales (MotoGP von Monster Energy Yamaha) - 1'53.858
2. Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) +0,033
3. Fabio Quartararo (Petronas Yamaha SRT) + 0,180
4. Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) +0,210
5. Jack Miller (Pramac Racing) +0,247
6. Joan Mir (Team Suzuki Ecstar) +0,271
7. Marc Marquez (Repsol Honda Team) +0,291
8. Takaaki Nakagami (LCR Honda Idemitsu) +0,381
9. Brad Binder (Red Bull KTM Factory) +0,425
10. Andrea Dovizioso (Ducati Team) +0.454

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