Sachsenring: Vorteil Marquez

Marc Marquez ist am Sachsenring Top-Favorit. Valentino Rossi und Jorge Lorenzo hoffen nach dem Assen-Chaos auf ein normales Wochenende.

Der Dutch GP in den Niederlanden war für eine Reihe an Fahrern der Motorrad-Weltmeisterschaft ein unvergessliches Wochenende – für keinen aber wahrscheinlich so, wie für den Estrella Galicia 0,0 Marc VDS Piloten Jack Miller. Er hatte das Wetter perfekt im Griff und feierte sensationell seinen ersten MotoGP™ Sieg. Erstmals seit 2012 stand damit wieder ein Australier ganz oben auf einem Treppchen der Königsklasse. Miller ist der zehntjüngste Sieger dieser Klasse. Jetzt will er konstantere Ergebnisse anpeilen – jetzt, wo er bewiesen hat, dass er „kein Idiot“ ist und dass das durch Honda in ihn gesetzte Vetrauen gerechtfertigt war und ist.

Der Feierlärm ist verstummt, Fahrer und Teams hatten zwei Wochen Pause, um sich zu regenerieren und auf den GoPro Motorrad Grand Prix Deutschland vorzubereiten. Marc Márquez (Repsol Honda Team) ist aus einer ganzen Reihe von Gründen derjenige, den es zu schlagen gilt: Er führt nicht nur die Weltmeisterschaft an, sondern hat auch in allen drei seiner Königsklasse-Rennen auf dem Sachsenring in der MotoGP™ die Pole Position geholt und fuhr nach der schnellsten Rennrunde zum Sieg. Assen könnte außerdem der wichtigste Punkt in der Saison 2016 für ihn werden, denn Marquez hat gezeigt, dass er als Fahrer gewachsen ist: Er sieht die Weltmeisterschaft und den Titel mittlerweile als das größere Ziel an, er denkt nicht mehr an die 18 einzelnen Rennen. In Assen hat er sich mit Rang zwei zufrieden gegeben, aber mit seiner Serie in Deutschland ist es kaum vorstellbar, dass er seine WM-Führung hier nicht ausbauen sollte.

Wie schwer ein Wochenende war merkt man auch daran, wenn Weltmeister Jorge Lorenzo (Movistar Yamaha MotoGP) mit einem zehnten Platz zufrieden ist. Der Mallorquiner fand sich mit den ständig wechselnden Bedingungen von Assen nicht zurecht und kommt mit 24 Punkten Rückstand auf Marquez an den Sachsenring. Lorenzo weiß, wie man sich in der WM wieder nach vorne kämpft, doch in Hohenstein-Ernstthal liegt der Vorteil eher auf Seiten von Honda. Seit Lorenzo 2008 in der MotoGP™ Klasse debütiert hat, hat er in Deutschland vier zweite Plätze geholt, aber noch nie gewonnen. Damit ist die deutsche Piste eine von deren fünf im aktuellen Kalender, auf der Lorenzo noch nie einen MotoGP™ Sieg geholt hat.

Ein Grund, warum Lorenzo in Assen über seinen zehnten Platz nicht allzu sauer war ist, dass sein Teamkollege Valentino Rossi keine Punkte mitnehmen konnte und stürzte. Es war der dritte Nuller der Saison für den Italiener. Rossi hat vor dem Sachsenring nun 42 Punkte Rückstand auf Marquez und deren 18 auf Lorenzo. Der zehnte Titel ist für Rossi in weite Ferne gerückt. Allerdings: Die Hoffnung stirbt zuletzt: 1998 wurde Mick Doohan dennoch Weltmeister, obwohl er in jener Saison drei Nuller holte. Rossis letzter Deutschland-Sieg liegt bis 2009 zurück, seither gab es zwei dritte Plätze am Sachsenring. Das Motto steht auf Attacke.

Auch Dani Pedrosa (Repsol Honda Team) hat am Sachsenring starke Rennen gezeigt: Insgesamt sechs Grands Prix hat er hier gewonnen, vier davon in der MotoGP™ Klasse. Momentan liegt er noch auf dem vierten WM-Rang, aber nach Assen ist ihm Maverick Viñales vom Team Suzuki Ecstar verdächtig nahe gekommen. Viñales ist Fünfter, hat 79 Punkte und verliert damit nur noch sieben Punkte auf Pedrosa.

Beide Ducati Team Werkspiloten Andrea Iannone und Andrea Dovizioso haben nach Assen etwas zu beweisen und richtig zu stellen: Beide stürzten in den Niederlanden. Iannone sollte am Ende noch Fünfter werden, Dovizioso schrieb einen Nuller. Dank Scott Redding aber, der für das Octo Pramac Yakhnich Team als Dritter auf das Podest fuhr, geht es für Ducati in Deutschland nun um das 100. Podest in der Königsklasse.

Scott Redding, OCTO Pramac Yakhnich, Motul TT Assen

Miller hat in Assen das Rennen gewonnen und damit auch die Independent-Wertung, jene wird aber von Monster Yamaha Tech 3 Pilot Pol Espargaró in der Gesamtwertung angeführt. Der Spanier liegt in der Gesamt-WM auf Rang sechs und hat 72 Punkte, liegt damit 14 Zähler vor Avintia Racing Pilot Hector Barbera auf dem siebten Gesamtrang, Platz zwei in der Independent-Wertung.

Für Stefan Bradl ist der Sachsenring das Heimrennen und ein letztes Mal kommt der ehemalige Moto2™ Weltmeister als Werksfahrer im Aprilia Racing Team Gresini hier her. Der Deutsche hat in allen – bis auf einem – Rennen in dieser Saison Punkte erzielt, fuhr dabei vier Mal in die Top Ten. Letztes Jahr musste Bradl sein Heimrennen aufgrund einer Verletzung auslassen.

 

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