Marquez & Rossi über das Risiko, Slicks zu verwenden

Zwei große Namen probierten es im Q2 mit Slicks – beide erkannten, dass es zu zeitig war. Hatte diese Strategie einen Nutzen?

Valentino Rossi (Movistar Yamaha MotoGP) überraschte, als er die Boxengasse im Qualifying zum Japan GP mit Slicks verließ, obwohl es noch keine trockene Linie gab. Der 'Doktor' erkannte zeitig, dass es zu zeitig war.

"Leider hatten wir auf abtrocknender Strecke Probleme. Deshalb riskierte ich es mit Slicks", kommentiert der Italiener. "Weil die Strecke trockener wurde und wir hofften, dass der Kurs schneller abtrocknet. Doch es war noch zu nass."

Marc Marquez (Repsol Honda Team) hatte im Q2 später die gleiche Idee. Der Weltmeister führte in der Wertung mit 1,6 Sekunden und fuhr Regenreifen, aber nicht die extraweichen, die später von Johann Zarco (Monster Yamaha Tech 3) verwendet wurden, der damit die Pole einfuhr.

"Ich fuhr eine gute Runde mit den weichen Reifen und überlegte, ob ich die extraweichen probieren soll, doch dann entschied ich mich dazu, es mit Slicks zu riskieren", sagt die Nummer 93. "Schlussendlich mussten wir erkennen, dass es zu zeitig war. Doch meine Zeit mit Slicks war nicht so schlecht, obwohl ich nicht ans Limit ging. Es wäre möglich gewesen, eine gute Zeit zu fahren, doch dafür hätte man sehr viel riskieren müssen. Ich verstand aber viele Dinge, interessante Dinge."

Marquez wollte das Risiko mit Blick auf die WM nicht eingehen, doch er erkannte, wie es sich in Motegi anfühlt, wenn es zwischen nass und trocken schwankt. Das könnte in einem Flag-to-Flag-Rennen entscheidend sein. Rossi sammelte ebenfalls Erfahrungen bei diesen Bedingungen. Die riskante Strategie im Qualifying könnte also einen Nutzen haben.

Titelverteidiger Marquez betonte, dass die erste Startreihe das Ziel war. Das erreichte er mit Startplatz drei. Die Entscheidung, es mit Slicks zu probieren, kostete ihn nicht viel. Rossi aber kann nicht abschätzen, wo er mit Regenreifen gelandet wäre. Am Vormittag gelangen bei schlechteren Bedingungen Fortschritte. Der Movistar Fahrer meint, dass alles vom Wetter abhängt.

"Ich kann nicht einschätzen, was möglich gewesen wäre in einem normalen Training im Nassen mit dem extraweichen Reifen", meint der neunfache Weltmeister. "Ich denke aber nicht, dass eine 1:53 möglich gewesen wäre. Es wird schwierig von Startplatz zwölf, doch am wichtigsten ist es, wie es wird und wie wir die Bedingungen verstehen. Wenn es richtig nass ist, dann sind wir schnell. Im nassen Vormittagstraining verbesserten wir unsere Abstimmung deutlich. Mit viel Wasser auf der Strecke können wir ziemlich stark sein. Bei wenig Nässe haben wir zu kämpfen. Warten wir es ab..."

Das Rennen startet um 7:00 Uhr.