Andrea Dovizioso (Ducati Team) hält dank eines atemberaubenden letzten Manövers gegen Marc Marquez (Repsol Honda Team) den 100%-igen Red Bull Ring-Rekord von Ducati aufrecht. Rookie-Sensation Fabio Quartararo (Petronas Yamaha SRT) komplettiert das Podium.
Polesitter Marquez startete wie eine Rakete, aber Dovizioso tat es ihm gleich. Die beiden Favoriten fuhren als Führende in die erste Kurve ein, als Jack Miller (Pramac Racing) ein wenig übermütig vorbei schoss und Dovizioso fast den Garaus machte. Marquez und Dovizioso waren auf der Geraden zu Kurve 3 unglaublich nah beieinander, als die beiden bei etwa 300 km/h leichten Kontakt hatten. Marquez hatte die Innenlinie, Dovi die Außenlinie, um die die beiden zuvor kämpften. Marquez war allerdings etwas übermütig und ging weit, wodurch Dovi seine GP19 aufrichten musste. Dies ermöglichte es Quartararo, an die Spitze zu kommen, wobei Miller und der Team Suzuki Ecstars Fahrer Alex Rins Ausgangs der Kurve an Marquez und Dovizioso vorbeikamen. Der Repsol Honda-Fahrer hatte Glück, weiterzufahren, nachdem er seinen Wheelie geradeso unter Kontrolle bekam.
Dovi zog in Kurve 4 am Polesitter vorbei, der dadurch auf P5 rutschte. In der Zwischenzeit holte Quartararo den Hammer raus, als der Rookie eine halbe Sekunde in Führung lag, aber Dovizioso und Marquez machten wieder Boden gut, nachdem sie sich von einer hektischen Eröffnungsrunde erholten. Dovi war wieder Zweiter, Miller hielt Marquez von Platz drei aus auf P4 zurück. Gleich dahinter folgte der schnell gestartete Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha MotoGP), der sich von Platz 10 auf den fünften Platz vorarbeitete, um im Kampf um das Podium zu stehen.
Es dauerte nicht lange, bis Marquez Miller passierte, als die ersten drei sich vom Pramac-Mann, Rossi und Rins zu lösen begannen. Eingangs Runde 7 sah es so aus, als würde Quartararo stehen bleiben, als Dovizioso die Ducati-Power nutzte, um in Führung zu gehen. Einen Moment später tat Marquez dasselbe mit seiner Honda. Es gab nichts, was Quartararo gegen die mangelnde Beschleunigung der Yamaha hätte tun konnte, als er auf den dritten Rang abrutschte. Jetzt saßen Dovizioso und Marquez an erster und zweiter Stelle.
Verlangsamte Dovizioso dann das Tempo? Es war schwer zu sagen, aber die Top 5 waren nur 1,3 Sekunden auseinander, als das Rennen für den viertplatzierten Miller vorzeitig beendet wurde. Der Australier rutschte in Runde 8 in Kurve 9 aus. Dann begann sich das Duo abzusetzen. Nicht jede Runde um ein Vielfaches, aber Quartararo konnte das Tempo der Ducati und Honda nicht mitgehen, als wir uns auf einen weiteren allmächtigen österreichischen Kampf zwischen den beiden führenden Konkurrenten in der MotoGP™ -Weltmeisterschaft vorbereiteten.
Marquez drohte wegzuziehen, doch der Abstand stieg nicht über 0,4 Sekunden. Es war klar, dass die erste Hälfte der Runde Marquez gehörte, aber Dovizioso war der stärkere Mann im zweiten Teil der Strecke. Die Runden liefen dahin und es lag absolut nichts zwischen ihnen, denn Dovizioso klebte förmlich an der Kehrseite von Marquez. Mit neun zu fahrenden Runden dann der Wechsel: Dovizioso fuhr an der Seite von Marquez, als die Nummer 93 einen kurzen Blick auf den Italiener warf, der im Begriff war, ihm die Führung in Kurve 1 wegzunehmen. Der Ducati-Mann schaffte das Manöver und es war nun der Sieger des österreichischen GP 2017, der die Kontrolle inne hatte.
In den nächsten fünf Runden sprudelten die Spannungen bis zum Siedepunkt, Marquez folgte Dovi mit 0,1, 0,2 Sekunden. Wo würde sich Marquez entscheiden, seinen großen Rivalen zu überholen? Mit noch drei Runden fanden wir es heraus. Kurve 7 war der unwahrscheinliche Ort, als Marquez sich innen am Dovizioso vorbei schon, um die Führung wiederzugewinnen. War es der Siegerzug des Rennens? Dovizioso wurde ernsthaft in Frage gestellt, aber er schlug zurück. Marquez hatte zunehmend Probleme und fuhr in der vorletzten Runde zwar als Führender in die Kurve 1, aber Dovi machte sich daran, ihn zu attackieren. Ob das schon reichte? Nicht ganz, Dovi musste weit gehen, sodass Marquez die Möglichkeit hatte, wieder vorbeizukommen.
In der letzten Runde gab es nichts, was die Führenden voneinander trennte. Marquez hatte eine halbe Radlänge Vorsprung, als das Duo in Kurve 1 so knapp wie nie zuvor einbog. Wieder ging Dovi vorbei, musste aber die Tür aufmachen, so dass es Marquez war, der in Kurve 3 führte. Dovi war nah dran, aber nicht nah genug, als Marquez die Ducati durch die letzte Runde führte. Konnte Ducati auf dem Red Bull Ring noch etwas entgegensetzen? Der atemberaubende Kampf hielt bis zum letzten Sektor. Dovi fuhr den Hügel aus Kurve 8 hoch und er war dran. In Kurve 9 kam kein Angriff, aber dann zog sich Dovi hinter Marquez in die letzte Kurve heran. Es schien als seien die Rollen aus 2017 vertauscht, denn diesmal war es Dovi, der sich nach innen stürzte und Marquez förmlich zum Stillstand brachte! Dovi stellte die Ducati auf und es gab nichts, was Marquez hätte tun konnte. Ducati und Dovi befanden sich erneut im Traumland, als Marquez’ Suche nach dem Sieg beim österreichischen GP endete. Unter den außergewöhnlichsten Umständen ging ein brillanter Kampf zu Ende.
Ecstatic scenes at Ducati!!! ????
— MotoGP™ ???????? (@MotoGP) August 11, 2019
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Weiter hinten war Rossi vom Teamkollegen Maverick Viñales und Rins eingeholt worden, als das Trio um den vierten Platz kämpfte. Vor ihnen überquerte Quartararo die Ziellinie recht einsam, um sein drittes MotoGP™-Podium seiner Rookiesaison zu erreichen. Rossi hielt Viñales auf, als drei Yamahas auf einer Strecke, die der YZR-M1 noch nie entsprach, unter den ersten fünf endeten. Rins wurde mit 0,021 Sekunden Rückstand auf Viñales Sechster, womit zwei Rookies ihre besten Ergebnisse in der Königsklasse erzielten. Francesco Bagnaia (Pramac Racing) fuhr mit P7 als zweitbester Ducatisti ins Ziel, während Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3) als bester KTM-Pilot auf heimischen Boden des österreichischen Werks als sensationeller Achter das Rennen beendete. Danilo Petrucci (Ducati Team) wird auf einer Ducati-freundlichen Strecke mit P9 enttäuscht sein, Landsmann Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) komplettierte die Top 10.
Cal Crutchlow (LCR Honda Castrol) stürzte in Runde 2 in Kurve 3 aus dem Rennen. Der Brite traf Tito Rabats Reale Avinita Racing Ducati, nachdem der Spanier aufgrund von Pol Espargaro’s (Red Bull KTM Factory Racing) technischem Defekt ausweichen musste. Nicht das Ergebnis, auf das KTM auf heimischem Boden gehofft hatte.
Der GP von Österreich 2019 wird lange in Erinnerung bleiben. Ein weiterer atemberaubender Kampf zwischen Dovizioso und Marquez geht bis in die letzte Kurve, und es ist Ducati, die wieder siegreich hervorgehen. Sensationelle Szenen wie in Spielberg beweisen, dass die MotoGP immer für einen Klassiker garantiert.
Silverstone steht in zwei Wochen auf dem Plan. Wer wird auf britischem Boden triumphieren?
Top 10:
1. Andrea Dovizioso (Ducati Team)
2. Marc Marquez (Repsol Honda Team) + 0.213
3. Fabio Quartararo (Petronas Yamaha SRT) + 6.117
4. Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha MotoGP) + 7.719
5. Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha MotoGP) + 8.674
6. Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) + 8.695
7. Francesco Bagnaia (Pramac Racing) + 16.021
8. Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3) + 16.206
9. Danilo Petrucci (Ducati Team) + 17.350
10. Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) + 20.510
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