Jorge Lorenzo gibt seinen Rücktritt bekannt

Der fünffache Weltmeister hat angekündigt, dass er nach dem GP von Valencia 2019 von der MotoGP™ zurücktreten wird

Der fünfmalige Weltmeister Jorge Lorenzo hat angekündigt, dass er nach dem letzten Grand Prix der Saison beim Gran Premio Motul de la Comunitat Valenciana an diesem Wochenende von der MotoGP™ zurücktreten wird.

Am Donnerstag bestätigte Lorenzo in Valencia um 15:00 Uhr, in einer außerordentlichen Pressekonferenz zusammen mit dem CEO von Dorna Sports, Carmelo Ezpeleta, und vor den Augen der MotoGP™ -Welt, dass er nach dem GP von Valencia seinen Helm an den Nagel hängen wird und dies sein letzter Grand Prix sein wird.

„Hallo allerseits, vielen Dank an alle, die meiner Einladung gefolgt sind und an dieser Pressekonferenz teilnehmen. Es bedeutet mir sehr viel und macht mich sehr glücklich“, begann Lorenzo. „Ich habe immer gesagt, dass die Karriere eines Rennfahrers vier wirklich bedeutende Tage hat. Dein erstes Rennen, dein erster Sieg, deine erste Meisterschaft und dann der Tag, an dem du dich zurückziehst. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, bin ich hier, um mitzuteilen, dass dieser Tag nun für mich gekommen ist. Ich möchte ankündigen, dass dies mein letztes Rennen in der MotoGP sein wird und dass ich mich aus dem Profirennsport zurückziehen werde.

„Ich war 3 Jahre alt, als alles begann. Fast 30 Jahre voller Einsatz für diesen Sport, meinen Sport. Diejenigen, die mit mir gearbeitet haben, wissen, was für ein großer Perfektionist ich bin, wie viel harte Arbeit und Aufopferung ich in diese Sache gesteckt habe. Um auf so einem Level zu fahren, braucht ein hohes Maß an Motivation. Aus diesem Grund hatte ich nach neun unvergesslichen Jahren bei Yamaha, zweifellos dem Ruhmreichsten meiner Karriere, das Gefühl, dass ich eine Veränderung brauche, um dieses hohe Engagement für meinen Sport aufrechtzuerhalten. Der Wechsel zu Ducati gab mir den nötigen Boost und obwohl die Ergebnisse schlecht waren, nutzte ich diese zusätzliche Motivation als Treibstoff, um nicht aufzugeben und schließlich vor allen Ducati-Fans dieses besondere Rennen in Mugello zu gewinnen. Danach, als ich für Honda unterschrieb, hatte ich ein ähnliches Gefühl und erfüllte mir einen Traum, von dem ein jeder Rennfahrer träumt: ein offizieller HRC-Werksfahrer zu werden.“

Der 32-Jährige begann dann zu erklären, warum er nach einer schwierigen Saison die Entscheidung getroffen hat, in den Ruhestand zu treten. „Leider spielten meine Verletzungen in dieser Saison eine entscheidende Rolle, da ich nicht mehr unter normalen körperlichen Bedingungen fahren konnte. Dies und ein Motorrad, das sich für mich nie natürlich anfühlte, machten meine Rennen sehr schwierig. Wie auch immer, ich habe nie die Geduld verloren und habe weiter gekämpft, weil ich dachte, dass das eine Frage der Zeit ist und dass sich die Probleme irgendwann lösen würden.

„Aber als ich anfing etwas Licht am Ende des Tunnels zu sehen, hatte ich diesen schweren Sturz im Montmelo-Test und einige Wochen später folgte dieser heftige Crash in Assen. Zu diesem Zeitpunkt, als ich in den Kies krachte, kam mir erstmals der Gedanke: "Was zum Teufel mache ich hier? Ist es das noch wert? Ich bin damit fertig. "Einige Tage später, nachdem ich viel über mein Leben und meine Karriere nachgedacht hatte, entschloss ich mich, es nochmal zu versuchen. Ich wollte sichergehen, dass ich keine zu frühe Entscheidung traf.

"Die Wahrheit ist, dass der Berg nach diesem Sturz zu hoch für mich geworden ist, und selbst wenn ich es versucht hätte, hätte ich nicht die Motivation und Geduld gefunden, weiter zu versuchen ihn zu erklimmen. Ich liebe diesen Sport, ich liebe es Rennen zu fahren, aber vor allem liebe ich es zu gewinnen. Ich habe verstanden, dass ich in dieser Phase meiner Karriere nicht die Motivation finde, weiterzumachen, wenn ich nicht in der Lage bin, um etwas Großes zu kämpfen, um den Titel zu kämpfen oder zumindest um Siege. Ich erkannte, dass mein Ziel mit Honda, zumindest in kurzer Zeit, nicht realistisch war. Ich muss sagen, dass mir Honda sehr leid tut, besonders Alberto, der mir wirklich vertraut und mir diese Gelegenheit gegeben hat.

"Ich erinnere mich an diesen Tag in Montmelo, als wir uns trafen und ich ihm sagte:“Alberto, mach nicht den Fehler mit dem falschen Fahrer zu unterschreiben, vertraue mir und Du wirst es nicht bereuen." Traurigerweise muss ich nun sagen, dass ich ihn enttäuscht habe, genau wie Takeo, Kuwata, Nomura San und mein ganzes Team, von denen ich sagen muss, dass sie mich immer außerordentlich gut behandelt haben. Ich bin jedoch der Meinung, dass dies die beste Entscheidung für mich ist, und für das Team, denn Jorge Lorenzo und Honda sind nicht hier, um nur ein paar WM-Punkte zu holen! “

Ein emotionaler Lorenzo dachte dann über seine "schöne" Karriere nach: „Wenn ich an meine schöne und erfolgreiche Karriere zurückdenke, sage ich mir immer, dass ich ein sehr glücklicher Kerl bin. Manchmal fühle ich mich ein bisschen wie im Film "One in a Billion", der das Leben des einzigen Inders zeigt, der es jemals zur NBA geschafft hat. Während meiner Karriere bin ich gegen Dutzende außergewöhnlicher Fahrer meiner Generation gefahren, von denen einige noch talentierter sind als ich. Dennoch waren nicht alle so erfolgreich wie ich, manche haben den Weg nie in die Weltmeisterschaft geschafft, und arbeiten mittlerweile in normalen Jobs. Aus diesem Grund bin ich so glücklich, denn ich habe mehr erreicht, als ich mir jemals hätte erträumen lassen. Und ja, es stimmt, ich habe immer sehr hart gearbeitet, aber ohne die Hilfe vieler Menschen, die während meiner Karriere mit mir zusammengearbeitet haben, wäre es mir unmöglich gewesen, das zu erreichen, und zu dem zu werden, der ich jetzt bin.

„Deshalb möchte ich all diesen Menschen aufrichtig danken. Besonders Carmelo und der Dorna für die sehr gute Behandlung und dafür, dass sie die MotoGP so großartig gemacht haben. Derbi, Aprilia, Yamaha, Ducati, Honda, insbesondere Giampiero Sachi, Gigi Dalligna, Lin Jarvis und Alberto Puig. Offensichtlich meiner Mutter, die mich auf diese Welt gebracht hat. Mein Vater, der mir die Leidenschaft für diesen Sport und all die Opfer gezeigt hat, die er in diesen Jahren für mich erbracht hat. Meine Fans und mein Fanclub für die bedingungslose Liebe in all den Jahren. Vielen Dank an alle Leute, die mit mir ganz persönlichem zusammenarbeiten, besonders Albert Valera, alle die immer ehrlich zu mir waren und stets die Treue gehalten haben. Das war’s, aber ich wünsche allen von ganzem Herzen alles Gute, beruflich und persönlich. Danke für alles."

Nach Lorenzos Rede folgte eine Karriere-Highlight-Clip, bei der Ezpeleta bestätigte, dass „The Spartan“ beim GP von Spanien 2020 in Jerez in die MotoGP™ Hall of Fame aufgenommen wird und so zur MotoGP™ Legende ernannt wird. Eine passende Hommage an einen der besten Fahrer, die das MotoGP™ -Paddock jemals gesehen hat.

#ThankyouJorge

Sieh Dir jedes Rennen im Jahr 2019 LIVE & OnDemand an und genieße mit dem MotoGP™ VideoPass die gesamte motogp.com-Videobibliothek, einschließlich technischer Features, exklusiver Interviews und klassischer Rennen