Maverick Viñales von Monster Energy Yamaha MotoGP hat ein atemberaubendes Rennen abgeliefert, um den Sieg beim Barwa Grand Prix von Qatar zu erringen. Viñales kämpfte sich durch das Fahrerfeld und schlug den Zweitplatzierten Johann Zarco (Pramac Racing) um etwas mehr als eine Sekunde, während der Franzose und Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) den amtierenden Weltmeister Joan Mir (Team Suzuki Ecstar) auf den letzten Metern das Podium vor der Nase wegschnappten.
Der Start des Rennens war phänomenal. Bagnaia, Jack Miller (beide Ducati Lenovo Team), Zarco und Jorge Martin (Pramac Racing) der vom 14. Startplatz nach vorne preschte, bewiesen, das Ducatis Holeshot-Gerät absolute Wunder wirkte. Martins Start war verrückt und der Rookie schloss sich seinen GP21-Fahrerkollegen unter den ersten vier an.
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His finest victory in #MotoGP? ????#QatarGP ???????? pic.twitter.com/47QilvUVOS
Bei einer äußerst sensationellen Flucht vor den Ducatis führte Bagnaia Miller, Zarco und Martin an, wobei Zarco Miller auf seiner Werks-Ducati die Gerade hinunter alt aussehen ließ. Nach schleppenden Starts gruppierten sich die beiden Werks-Yamahas neu und fanden in Runde 3 bald ihren Weg an dem Rookie Martin vorbei. Gleich dahinter klopften Valentino Rossi (Petronas Yamaha SRT) mit Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) und Weltmeister Mir an.
Quartararo und Viñales klebten mittlerweile am Heck von Miller. Jeodch verlief das Rennen nicht für alle Yamaha-Piloten ähnlich gut – Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) fiel nach fünf Runden auf Platz 20 zurück und auch Rossi schien nicht länger in der Führungsgruppe mithalten zu können. An der Spitze diktierte Pecco unterdessen ein langsames Tempo, um seine Reifen für spätere Angriffe zu schonen. Quartararo aber war nicht nach solchen Spielchen. 'El Diablo' tauchte in Kurve 15 auf Millers Innenseite auf. Die Ducati schoss auf der Geraden aber wieder vorbei, allerdings ermöglichte es die sensationell Bremsstärke dem Yamaha-Mann, P3 einzunehmen und zu halten.
Ein paar Runden später beschloss Viñales, sich auch auf Miller zu stürzen. Kurve 10 war der gewählte Überholpunkt des Spaniers, während sich Miller auf P5 befand. Währenddessen sah Viñales hinter Quartararo ungeduldig aus. Zu diesem Zeitpunkt lag Mir auf P7 mehr als zwei Sekunden hinter der Spitze entfernt.
Fascinating race unfolding! ????@PeccoBagnaia leads @JohannZarco1, while @Rins42 has caught the battle for third! ✊#QatarGP ???????? pic.twitter.com/P6tuHRf3EV
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Noch 12 Runden waren zu fahren als Viñales Platz 3 übernahm und sofort ein paar Zehntel Lücke zwischen Zarco sich brachte. Und 11 Runden vor Schluss schnappte sich Viñales P2 und zeigte dem Führenden Bagnaia postwendend sein Vorderrad. Gleich dahinter setzte sich Rins gegen Quartararo durch und als das Rennen die Halbzeit erreichte, schnappten sich Mir und Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) Quartararo – eine faszinierende Schlacht.
Die Stärken von Viñales und Yamaha in der Mitte der Kurven waren deutlich zu erkennen. In Runde 15 war es dann soweit – Viñales machte kurzen Prozess, um sich Platz 1 von dem neuen Ducati-Werksrekrut zu schnappen. Die acht besten Fahrer waren indes nur noch 2,3 Sekunden voneinander entfernt und Pol Espargaro (Repsol Honda Team) auf Platz 9 nur 3,5 Sekunden.
Viñales preschte mit einer halben Sekunde Vorsprung über die Linie. Sechs Runden standen noch auf der Uhr als Zarco Bagnaia um P2 brachte, wobei Mir Miller überholte, um sich den 5. Platz zu sichern - die beiden Suzukis zeigten erneut ein beeindruckendes Sonntags-Tempo. Jetzt, fünf Runden vor Schluss, begannen Viñales und Zarco sich abzusetzen. Viñales hatte einen Vorsprung von 0,7 Sekunden gegenüber dem Franzosen, wobei Zarco wiederum einen Vorsprung von einer Sekunde auf Bagnaia hatte. Dahinter lag Mir nun hinter seinem Teamkollege Rins auf P4.
Der Kampf um das Podium war in vollem Gange. Mir griff in Kurve 6 an und ließ folglich auch Bagnaias Ducati hinter sich. Jetzt hatte der amtierende Weltmeister den zweiten Platz von Zarco im Blick. Zwei Runden vor Schluss war das Rennen von Viñales so gut wie in trockenen Tüchern, sodass sich die Aufmerksamkeit auf den Kampf um P2, P3 und P4 richtete. Pecco blieb in engem Kontakt zu Mir, der in der letzten Runde verzweifelt versuchte, einen Weg an Zarco vorbei zu finden.
Dann der Angriff in Kurve 15 - der vorletzten Kurve. Eine Kurve und der Run zur Linie waren alles, was Mir und einem phänomenalen Podium im Weg stand, aber die zwei Ducatis bewiesen, wie schnell sie auf der Geraden wirklich waren. Als Viñales die Zielflagge als glücklicher Sieger sah, war Mir hilflos, als sowohl Zarco als auch Bagnaia an der GSX-RR vorbeiflogen, um ihm erst P2 und auch P3 auf spektakuläre Weise zu entreißen. Ein bemerkenswertes Finale einer aufregenden Begegnung in der Wüste Dohas.
Quartararo überquerte die Linie drei Sekunden hinter seinem Teamkollegen auf P5, wodurch der Franzose Rins um drei Zehntel besiegte. Zweieinhalb Sekunden später bewies Aleix Espargaro mit einer fantastischen P7-Fahrt, dass die Aprilia auch im Rennen konkurrenzfähig ist. Aleix besiegte sogar seinen jüngeren Bruder Pol um 0,056 Sekunden, der seinerseits ein fantastisches Debüt mit der Repsol Honda gab.
The hard work in pre-season pays off! ????
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Millers Rennen hat nach den ersten paar Runden nie wirklich begonnen. Die Nummer 43 rutschte in den letzten Etappen nach hinten und überquerte die Linie auf einem enttäuschenden neunten Platz, nicht das, was er oder Ducati sich erhofft hätten. Die Top-Rookie-Ehrungen gingen an den amtierenden Moto2™ -Weltmeister Enea Bastianini (Esponsorama Racing). Ein großer Verdienst von dem Italiener, der bei seinem MotoGP™-Debüt ein Top 10 Ergebnis errang- nur neun Sekunden trennten Bastianini vom Rennsieg. Das nennen wir mal beeindruckend.
Stefan Bradl (Repsol Honda Team) machte einen weiteren Top-Job als Marc Marquez Ersatz. Der Deutsche beendete das Rennen auf P11 und führte Rossi auf Platz 12 über die Linie. Miguel Oliveira (Red Bull KTM Factory Racing) war der führende KTM-Fahrer auf P13, während Teamkollege Brad Binder und Martin die verbleibenden Punkte auf P14 und P15 kassierten.
Eine absolut großartige Show, um die Saison 2021 zu eröffnen. Viñales war zum zweiten Mal eine unaufhaltsame Kraft in der Wüste. Womöglich der beste Rennsieg seines Lebens?
Zarco und Bagnaia sorgen dafür, dass Ducati wieder mitreden darf. Mir beweist genau, warum er und Suzuki amtierende Weltmeister sind. Die MotoGP™ schreibt mit jedem Rennen Geschichte und auch für Runde 2 hier in Losail erwarten wir kein Gramm weniger Action.
Top 10:
1. Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha MotoGP)
2. Johann Zarco (Pramac Racing) + 1.092
3. Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) + 1.129
4. Joan Mir (Team Suzuki Ecstar) + 1.222
5. Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP) + 3.030
6. Alex Rins (Team Suzuki Ecstar) + 3.357
7. Aleix Espargaro (Aprilia Racing Team Gresini) + 5.934
8. Pol Espargaro (Repsol Honda Team) + 5.990
9. Jack Miller (Ducati Lenovo Team) + 7.058
10. Enea Bastianini (Esponsorama Racing) + 9.288