Die Rennsaison 2021 schreitet immer weiter fort und seit dem Auftakt in Qatar beherrscht Pedro Acosta (Red Bull KTM Ajo) die Schlagzeilen. Er ist jetzt der einzige Fahrer in der Geschichte, der jemals vier Podestplätze in seinen ersten vier Grand Prix-Rennen erringen konnte und das, obwohl er vor Jerez behauptete, dass sein Fahrstil nicht zu der andalusischen Strecke passt. Jetzt ist Le Mans im Fadenkreuz des Rookies – eine Strecken, die der junge Spanier noch gar nicht kennt. Doch was kann ihm das schon anhaben, schließlich war auch Qatar unbekanntes Terrain für den Shootingstar mit der Startnummer 37. In Qatar lief es für den aktuellen Meisterschaftsführenden ziemlich gut. Ob es daran lag, dass im Voraus getestet wurde, ist wohl Ansichtssache. Die Strecke von Le Mans ist ihm demnach völlig unbekannt, bevor es am Freitag mit dem FP1 losgeht, gleichzeitig liefert sie eine ganz neue Herausforderung für den Moto3™-Rekordhalter.
Mit einem riesigen 51-Punkte-Vorsprung hat er zwar vermeintlich genügend Grund sich zu entspannen, aber letztlich wird am Ende der Saison abgerechnet und dann zählt jeder Punkt. Aktuell weist der Spanier nach den ersten vier Rennen den höchsten Punkte-Vorsprung seit Einführung des aktuellen Punktesystems im Jahr 1993 auf. Trotzdem gibt es einige Fahrer, die sich davon keineswegs verunsichern lassen. Niccolo Antonelli (Avintia Esponsorama Moto3) kommt dem Rookie dank seiner Konstanz und eines Doha-Podiums am nächsten, gefolgt von Andrea Migno (Rivacold Snipers Team), der in der vergangenen Saison und im Jahr zuvor in Frankreich die Top 5 erreicht und 2018 sogar auf dem Podium stand.
Dann ist da noch Romano Fenati (Sterilgarda Max Racing Team), der sich zuletzt bewusst dem Drama der letzten Runde fern hielt und jetzt als frisch gebackener Podiumsabsolvent nach Frankreich reist. Auch ihm scheint der Le Mans Circuit zu liegen, denn 2016 beendete er nur 0,099s als Zweiter das Rennen. Die Tatsache, dass ein Defizit von 0,099s den Ersten vom Zweitplatzierten trennen, beweist einmal mehr, wie unglaublich eng diese Klasse ist und daran hat sich auch 2016 nichts geändert. Jeremy Alcoba (Indonesian Racing Gresini Moto3) hat sich nach seiner Long-Lap-Strafe in Jerez auf beeindruckende Weise zurückgekämpft, um sich trotz allem ein Podium zu sichern. Diesmal wird er sicherstellen wollen, nicht mit einer solchen Last ins Le Mans Rennen starten zu müssen.
Wer aber war in Jerez für das oben genannte Drama verantwortlich? Deniz Öncü (Red Bull KTM Tech 3) sorgte in Jerez jedenfalls für die Art Schlagzeilen, auf die man nicht stolz sein kann. Ein spätes Manöver endete damit, dass er einen möglichen Sieg vermasselte. Dennoch zeigte der Türke eine beeindruckende Leistung und wird nach seiner Rennführung Blut geleckt haben. Jaume Masia (Red Bull KTM Ajo) und Darryn Binder (Petronas Sprinta Racing) werden sich ebenfalls darauf konzentrieren, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen, nachdem auch diese beiden Jerez ohne Punkte verließen.
Gabriel Rodrigo (Indonesian Racing Gresini Moto3) wird nach seinem Highsider ebenfalls wieder die Oberhand gewinnen wollen. John McPhees (Petronas Sprinta Racing) wird hingegen hoffen, dass seine Pechsträhne endlich endet, aber der Schotte ist der einzige Mann im Fahrerfeld, der zuvor in Le Mans gewonnen hat. Könnte dies die lang ersehnte Wendung bringen, die er so dringend braucht?
Wir werden es am Sonntag, dem 16. Mai, herausfinden, wenn Pedro Acosta erstmals ins Le Mans antritt und sich gegen den Rest des Feldes stellen muss, die alle nur ein Ziel haben: den Shootingstar vom Thron zu stürzen, oder zumindest dessen Vorsprung zu kontrollieren. Die Lichter für die Leichtgewichtsklasse gehen um 11:00 Uhr (GMT +2) Ortszeit aus. Stelle also sicher, dass Du mit am Start bist!