Dynavolt Intact GP präsentieren starkes 2023 Line-Up

Der deutsche Rennstall wird in der kommenden Saison mit Randy Krummenacher und Hector Garzo gleich zwei große Namen ins Spiel bringen

Das Dynavolt Intact GP Team läutet die neue Ducati-Ära in der MotoE mit einem starken Fahreraufgebot ein, doch anders als in ihren ersten vier Jahren in der einzigen vollelektrischen Kategorie bringt der deutsche Rennstall mit Randy Krummenacher und Hector Garzo gleich zwei große Namen in die Startaufstellung von 2023.

Wenige Wochen nachdem der Schweizer Dominique Aegerter den MotoE-Weltcup 2022 souverän mit zehn Podestplätzen in zwölf Rennen gewann, begrüßt das Team aus Memmingen, welches in den ersten vier Jahren im MotoE-Weltcup ausschließlich Schweizer Fahrer eingesetzt hat, einen weiteren Schweizer in ihren Reihen.
Nachdem Jesko Raffin 2019 auf der Energica Corse saß, folgte drei Jahre lang Dominique Aegerter, der die Saisons von 2020 bis 2022 auf den Plätzen 3, 2 und 1 abschloss. Nun übernimmt der 32-jährige Schweizer Randy Krummenacher das Steuer der brandneuen V21L, von der Ducati verspricht, dass sie stolze 150 PS auf den Asphalt bringt und dank innovativster Kühlungstechnik sowie der 18 kWh Batteriekapazität in 45 Minuten zu 80 Prozent geladen werden kann und somit die Einsatzfähigkeit der Maschine erhöht. Mit einem  Gesamtgewicht von 225 kg, wovon allein 110 kg auf die Batterie entfallen, löst die Ducati-Einheitsmaschine ab 2023 die in die Jahre gekommene Energica Ego Corsa mit ihren stattlichen 260 kg nach vier MotoE-Saisons ab.


"Krummi", wie der Zürcher allseits genannt wird, begann seine Karriere im deutschen ADAC-Junior-Cup auf der Aprilia 125-Zweitakter, stieg dann mit Red Bull-KTM in die 125er-WM auf und sicherte sich 2007 in Barcelona mit P3 sein erstes Grand Prix-Podium. Auch in der Moto2-WM mischte er regelmäßig vorne mit, verabschiedete sich jedoch nach fünf Jahren aus der Klasse und gewann schließlich 2019 auf Yamaha die Supersport-Weltmeisterschaft.



Neben ihm wird der 24-jährige Spanier Hector Garzo Platz nehmen, der im ersten Jahr des FIM Weltcup ein gefürchteter Gegner des deutschen Rennstalls war. Garzo hat im Gegensatz zu Krummenacher bereits Erfahrung in der MotoE, doch durch den Herstellerwechsel von Energica zu Ducati wird auch er sich neu einstellen müssen. In den vergangenen Jahren machte der aus Valencia stammende Fahrer immer wieder auf sich aufmerksam. 2017 und 2018 fuhr er im Tech3 Racing Team in der Moto2, bevor er 2019 für das gleiche Team in der MotoE an den Start ging. Im Jahr darauf wechselte er zurück in die Moto2, wo er für Flexbox HP 40 zwei Saisons bestritt und mit P2 beim vorletzten Rennen von 2020 in seiner Heimatstadt Valencia sein bisheriges Karriere-Highlight verzeichnete. 2022 führte ihn sein Weg zurück zu Tech 3 E-Racing in die MotoE, wo er als Achter die Saison beendete und nun voller Euphorie der Sieger-Mannschaft beitritt und zusammen mit der erfahrenen Intact GP-Crew an einstige Erfolge anknüpfen möchte.

Laut offiziellen Herstellerangaben dürfen sich die Protagonisten bei der Ducati V21L auf 275 km/h Top-Speed freuen, die sie auf den acht Rennstrecken im Kalender ausreizen werden. Insgesamt sieht die vorläufige Saison der Serie, die künftig als FIM Enel MotoE™ World Championship bezeichnet wird, 16 Rennen an acht Wochenenden vor. Doch zuvor finden vom 06. bis 08. März in Jerez de la Frontera die ersten offiziellen Testfahrten der Saison statt, bevor vom 03. bis 05. April in Barcelona die letzten Vorbereitungen getroffen werden, ehe das Dynavolt Intact GP-Team in seiner fünften Saison in der MotoE-WM, welche Mitte Mai im französischen Le Mans beginnt, mit der Ducati V21L auf Titeljagd geht.

RANDY KRUMMENACHER
„Ich kenne Jürgen Lingg schon aus meiner 125er-Zeit und als ich dann gelesen habe, dass Ducati die Bikes ab 2023 stellen wird, hat mich das sehr gereizt. Verfolgt habe ich die MotoE in den Jahren zuvor auch schon immer, aber dem Motorrad fehlte meines Erachtens noch der letzte Kick. Das Intact GP Team war auf der Suche nach zwei schnellen Fahrern, weswegen ich mich beim Team gemeldet habe. Beidseitig bestand sofort großes Interesse an einer Zusammenarbeit, weshalb wir uns direkt zu einem Gespräch getroffen haben. Ich hatte sofort Vertrauen in Jürgen und sein Team, immerhin haben sie vor wenigen Wochen mit Dominique Aegerter den Sieg in der MotoE-Meisterschaft errungen. Ich möchte ihm an dieser Stelle ebenfalls für das mir entgegengebrachte Vertrauen danken und freue mich, dass sie dieses Projekt mit mir anpacken wollen. Das Ziel ist es zu gewinnen, auch wenn ich noch kein Rennen in dieser Kategorie bestritten habe. Dennoch bin ich seit 15 Jahren Profi-Rennfahrer und dadurch, dass wir in 2023 alle mit einem unbekannten Bike starten, sehe ich keinen Nachteil. Ich freue mich riesig loszulegen und die ersten Tests zu fahren. Bis dahin halte ich mich mit intensivem Training fit. Ein großer Dank an alle, ich freue mich schon bald dieses tolle Projekt in Angriff zu nehmen.”
 
HECTOR GARZO
„Ich freue mich, bei Intact GP, dem Cup-Siegerteam, einzusteigen und die erste Saison auf Ducati Bikes zu beginnen. Mein Ziel ist es, mit der gesamten Intact GP Crew wirklich hart zu arbeiten. Mal sehen, ob wir es schaffen, uns an die Spitze zu arbeiten und die angestrebten Ergebnisse zu erzielen. Natürlich hoffe ich, einer der Titelanwärter in der MotoE-Weltmeisterschaft 2023 zu sein, also freue ich mich riesig auf den Start und zähle schon die Tage bis zu den Vorsaisontests und dem Saisonstart.”

JÜRGEN LINGG
Teammanager
„Nach dem Titelgewinn von Domi sind die Fußstapfen, die es zu füllen gilt, natürlich groß und doch bin ich wirklich glücklich, dass wir unser Team mit Randy Krummenacher und Hector Garzo gleich doppelt-stark nachbesetzen können. Ich bin mir sicher, dass die beiden eine sehr gute Kombi bilden werden. Randy hat viel Erfahrung, ist selbst auch schon Weltmeister gewesen und dass er mit großen Motorrädern gut umgehen kann, hat er in der Supersport und Superbike mehr als eindrucksvoll bewiesen. Er ist aber auch von seiner Persönlichkeit und Arbeitsmoral ein super Typ und er wird von seinem Charakter her sehr gut in unsere Struktur passen. Wir müssen und werden ihm Zeit geben, zumal wir selbst noch nicht wissen, was mit dem neuen Projekt von Ducati auf uns zukommen wird. Ich bin aber überzeugt, dass es eine spannende Geschichte wird. 

Hector hat keine leichte Zeit hinter sich, aber er hat in der MotoE mehrfach gezeigt, was er drauf hat und auch in der Moto2 stand er einst in Valencia auf dem Podium. Dies in der Weltmeisterschaft zu erreichen, zeigt sein Kaliber, zudem ist er hochmotiviert, an seine alten Leistungen anzuknüpfen. Wir werden von unserer Seite her alles tun, damit er sich wohlfühlt und Vertrauen aufbauen kann. 

Zusammen starten wir in die neue Ära dieser noch immer jungen Kategorie, wodurch die Entwicklung des E-Motors schnell voran geht. Das Motorrad wird wesentlich leichter sein, es hat mehr Power, das Chassis scheint auch gut zu funktionieren, wie nach dem ersten Misano-Test zu hören war. Ich denke, es wurde ein Schritt in die richtige Richtung gemacht und es wird gewiss eine großartige Herausforderung für alle Beteiligten. Es wird interessant zu sehen sein, wie sich alle an das neue Bike anpassen, vor allem die Alteingesessenen, wobei es schwer ist, eine Prognose abzugeben, weil diese Kategorie sich doch deutlich unterscheidet und immer für eine Überraschung gut ist.”

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