Die dritte Runde der MotoGP™ Weltmeisterschaft 2023 auf dem Circuit of the Americas entwickelte sich zu einem regelrechten Texas-Thriller. Alex Rins (LCR Honda Castrol) behielt die Nerven und holte einen brillanten Sieg, während Luca Marini (Mooney VR46 Racing Team) und Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™) das Podium komplettierten.
Hier Du kannst einen Blick auf einige der größten Talking Points des Wochenendes werfen!
"Danke für den Druck"
Der COTA-Sieg von Rins war nicht nur der erste für LCR seit Cal Crutchlow beim Argentinien-GP 2018, sondern er bescherte den Schützlingen von Lucio Cecchinello auch das 100. Grand-Prix-Podium.
"Als ich diesen Winter in der LCR-Werkstatt war, hat Lucio ein Video im Museum gezeigt und gesagt, dass wir 99 Podien in unserem Team haben und ich sagte: 'Danke für den Druck!' Wir haben es geschafft. Ich bin so glücklich über den Sieg und auch über das Wochenende."
"Wenn ich mir den Kopf rasiere, tauscht sie die Schlösser aus"
Nach seinem Tissot-Sprint-Podestplatz am Samstag gab es während der Feierlichkeiten eine Kopfrasur, als Rins bei einem seiner Mechaniker die Schermaschine zückte. Nach seinem Sieg am Sonntag wurden dann zwei "Freiwilligen" des Teams die Haare abgeschnitten. Rins selbst war der Herausforderung jedoch nicht gewachsen, denn er wusste, dass er nach seiner Rückkehr in die Heimat einige ernste Fragen beantworten müsste.
"Als ich heute Morgen aufwachte, erhielt ich eine Nachricht von meiner Verlobten, dass sie die Schlösser austauscht, wenn ich mir den Kopf rasiere. Wir haben in ein paar Monaten unsere Hochzeit und das ist ein denkwürdiger Tag, also lieber nicht!"
"Toprak braucht mehr Zeit, um schnell zu sein. Im Moment konzentrieren wir uns auf Franco"
Es ist noch früh in der Weltmeisterschaft 2023, aber die Spekulationen über Fabio Quartararos zukünftigen Teamkollegen auf der Werks-Yamaha sind bereits im Gange. Der 2021er WorldSBK-Champion Toprak Razgatlıoğlu absolvierte kürzlich einen privaten Test auf der YZR-M1 und es gibt Gerüchte, dass er Franco Morbidelli ab der nächsten Saison ersetzen könnte. Doch er ist nicht der einzige Name, der mit dem Werksplatz in Verbindung gebracht wird. Während des Americas GP sprach Yamaha-Motorsport-Geschäftsführer Lin Jarvis über die Möglichkeiten.
"Wir wollen am Ende des Jahres noch einen Test durchführen. Unser großes Problem ist jedoch, dass wir nur zwei Motorräder haben, also müssen wir uns darauf konzentrieren, konkurrenzfähig zu sein. Was Toprak letztendlich braucht, ist mehr Zeit, um schnell zu sein. Es ist also schwierig für uns. Aber jetzt konzentrieren wir uns auf Franco und darauf, dass er den Speed von Argentinien halten kann. Wir brauchen Zeit, um die Dinge gut zu verstehen und zu entscheiden, was in der Zukunft passiert".
Könnte Morbidelli durch einen anderen Fahrer aus dem aktuellen Starterfeld ersetzt werden?
"Ja, das könnte sein, aber es ist zu früh, um das zu sagen. Im Moment wollten wir nur mit Toprak testen und wir haben gesehen, dass er mehr Zeit auf dem Motorrad braucht. Jetzt konzentrieren wir uns auf Franky".
Jorge Martin ist einer der Namen, die mit Yamaha in Verbindung gebracht werden. Jarvis lobte den aktuellen Prima-Pramac-Fahrer, weigerte sich aber zu sagen, ob die Gespräche mit dem Spanier aufgenommen wurden. Allerdings verriet er, dass es einen groben Zeitplan für eine Entscheidung gibt.
"Er ist sehr gut, aber es gibt viele gute Fahrer in der Startaufstellung. Wir konzentrieren uns auf 'Franky' und wir werden versuchen, ihm zu helfen".
"Wir haben Morbidelli keine Frist gesetzt, aber wir werden vor der Sommerpause reden.“
"Ich bin sehr wütend, aber nicht auf mich selbst"
Der amtierende Weltmeister Pecco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) stürzte am Sonntag zum zweiten Mal in Folge aus einer aussichtsreichen Position. Der Italiener gab nach dem Rennen eine sichtlich frustrierte Figur ab und konnte sich nicht erklären, wie es zu seinem Sturz kam. Er gab aber zu, dass er sich Sorgen macht.
"Ich bin sehr wütend. Doch nicht auf mich selbst, denn ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass es nicht meine Schuld war. In Argentinien habe ich erkannt, dass ich über dem Limit war, aber heute nicht. Heute war es kein kalter Reifen oder der Wind“.
"Wir müssen verstehen, dass wir vielleicht ein instabileres Motorrad bevorzugen müssen. Aber vielleicht fahre ich lieber eine Zehntel langsamer und verstehe alles besser, denn im Moment ist es sehr schwierig, weil ich mich unschlagbar fühle. Ich habe das Gefühl, dass ich alles schaffen kann. Ich bin heute schnell gefahren, aber ohne ein Risiko einzugehen, ohne verrückte Dinge zu tun. Ich bin sehr ruhig in Kurve 2 reingefahren, weil ich wusste, dass es dort rutschiger ist. Und trotzdem bin in gestürzt.“
"In den letzten 6 oder 7 Runden habe ich nur noch versucht zu überleben!"
Nachdem Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Racing Team) vor zwei Wochen in Argentinien den Höhepunkt seiner MotoGP™-Karriere erreicht hatte, kam er in Austin mit Platz 6 wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Obwohl es nicht seine glanzvollste Vorstellung auf der Strecke war, baute Bezzecchi seinen Vorsprung in der Meisterschaft aufgrund des Sturzes von Bagnaia aus und gab zu, dass er einfach nur froh war, die Zielflagge nach einigen späten Kämpfen zu sehen.
"Ich wusste, dass ich nicht jedes Mal einen Sieg erwarten kann. Ich habe vielleicht zwei oder drei Runden zu früh gepusht und dann hatte ich mit dem Reifenverschleiß an der Front zu kämpfen. In den letzten 6 oder 7 Runden habe ich nur noch versucht zu überleben. Dann haben mich Miguel [Oliveira] und Maverick [Viñales] überholt und ich konnte nicht an ihnen dranbleiben."
"Sie müssen das Problem lösen. Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert."
Aleix Espargaro verzeichnete sein erstes DNF der Saison. Er stürzte in der Anfangsphase des Americas GP, woraufhin der Aprilia-Pilot nach Antworten suchte.
"Ich war in Turn 1 auf Platz 3 und habe dann beschleunigt. Ich hatte das Gefühl, dass die hintere Sitzhöhe niedrig bleibt, ich bin den ganzen ersten Teil der Strecke mit dem aktivierten Rear Ride Height Devise gefahren. Als ich in Turn 11 dann ans Gas ging, habe ich das Vorderrad verloren und bin gestürzt. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Raul hatte heute das gleiche Problem.“
"Sie müssen das Problem lösen. Es ist nicht das erste Mal, dass uns das passiert. Letztes Jahr ist es überhaupt nicht passiert, nicht ein einziges Mal. Aber wir haben dieses Teil ein wenig von der 2022er auf die 2023er Maschine geändert. Normalerweise passiert es, wenn es sehr heiß ist, aber im Sprint ist es nicht aufgetaucht. Wir haben also keine Kontrolle darüber, wann und wie das Problem entsteht.“