Öncü bezwingt Sasaki in der letzten Kurve und holt Debütsieg

Der Türke holt seinen ersten Moto3™-Sieg in einem Kampf auf dem Sachsenring, der bis zum Schluss spannend blieb

Er hat es geschafft! Nachdem Deniz Öncü (Red Bull KTM Ajo) beim letzten Mal in Mugello den Debütsieg knapp verpasst hatte, ist er nun endlich ein Moto3™-Rennsieger. Der Türke lieferte sich beim Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland einen packenden Kampf mit Polesitter Ayumu Sasaki (Liqui Moly Husqvarna Intact GP). WM-Spitzenreiter Daniel Holgado (Red Bull KTM Tech3) baute mit einem hart erkämpften dritten Platz seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus.

Aus vier werden zwei

Der Grand-Prix-Sonntag begann mit einem Blitzstart, und Collin Veijer holte sich von P4 aus den Holeshot vor dem Polesitter und Teamkollegen Sasaki. Öncü überholte das Duo in Kurve 3, aber dieses Manöver ermöglichte es Sasaki, die Führung zu übernehmen. Holgado legte einen flotten Start hin, der Titelverteidiger lag auf P3, als Veijer in Runde 2 in Kurve 12 unglücklich stürzte - der Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt.

In der 3. Runde hatte die vierköpfige Spitzengruppe mit Sasaki, Holgado, Öncü und Ivan Ortola (Angeluss MTA Team) bereits zwei Sekunden Vorsprung auf die Verfolgergruppe. Doch Sasaki ließ den Kopf nicht hängen, und zu Beginn der Runde 6 von 23 betrug der Vorsprung des Japaners bereits eine Sekunde.

Sasaki baute seinen Vorsprung schnell auf 1,4 Sekunden aus, doch nachdem Öncü Holgado von P2 verdrängt hatte, verkürzte der Türke den Abstand innerhalb weniger Runden auf 0,9 Sekunden. Öncü hatte sich von Holgado und Ortola abgesetzt und hatte nun Sasaki fest im Visier - es war ein Zweikampf um den Sieg beim Moto3™ Deutschland GP. Aus 0,9s wurden 0,7s, dann waren es 0,5s. Öncü kam näher, doch in Runde 13 sah es so aus, als würde die #53 Probleme mit seinem linken Bein bekommen. Die Krämpfe haben Öncü das ganze Wochenende auf dem Sachsenring beeinträchtigt, aber sie bremsten ihn nicht allzu sehr - neun Runden vor Schluss betrug der Rückstand nur noch 0,2 Sekunden.

Fünf Runden vor Schluss kam es dann zum Duell Sasaki gegen Öncü. Das Duo hatte 10 Sekunden Vorsprung auf Holgado und Ortola und fuhr in Deutschland in einer eigenen Liga. Dann war es Zeit für die letzte Runde.

Sasaki führte über die Linie, als Öncü sich entschied, in Kurve 1 nicht anzugreifen. Öncü kroch in den ersten beiden Sektoren hinter Sasaki her, es gab keinen Weg vorbei. Kurve 7 und 8 zogen vorüber, als der entscheidende Anstieg auf den Berg kam. Öncü war genau dort, wo er sein sollte, aber auch in Kurve 12 ging nichts mehr, denn es ging auf die letzte Kurve zu. Öncü tauchte auf der Innenseite ab und machte seinen Zug - und das mit perfektem Timing. Öncü überquerte die Ziellinie 0,095 Sekunden vor Sasaki und gewann sein erstes Grand-Prix-Rennen. Damit ist er zusammen mit seinem Bruder Can Öncü der einzige Grand-Prix-Sieger der Türkei, während Sasaki sich mit Platz 2 begnügen musste. Holgado sicherte sich mit 0,1 Sekunden Vorsprung auf Ortola den dritten Platz. Das sind satte 16 Punkte für den Spanier.

Die Punktesammler

David Alonso (Gaviota GASGAS Aspar M3) gewann den Kampf um P5, während Jaume Masia (Leopard Racing) mit P6 an Boden im Kampf um die Meisterschaft verliert. Diogo Moreira (MT Helmets - MSI), Ryusei Yamanaka (Gaviota GASGAS Aspar M3), Stefano Nepa (Angeluss MTA Team) und Taiyo Furusatio (Honda Team Asia) rundeten die Top 10 ab.

Xavier Artigas (CFMOTO Racing PrüstelGP), David Muñoz (BOE Motorsports), Jose Antonio Rueda (Red Bull KTM Ajo), Kaito Toba (SIC58 Squadra Corse) und Andrea Migno (CIP Green Power) vervollständigten die Punkteränge beim Deutschland GP.

Assen steht für die Moto3™-Fahrer als Nächstes an, und was auch immer in The Cathedral passiert, Holgado wird mit einem Vorsprung in die Sommerpause gehen. Die Frage ist nur: Wie groß wird er sein?

Top 10:
1. Deniz Öncü (Red Bull KTM Ajo)
2. Ayumu Sasaki (Liqui Moly Husqvarna Intact GP) + 0.095
3. Daniel Holgado (Red Bull KTM Tech3) + 12.074
4. Ivan Ortola (Angeluss MTA Team) + 12.196
5. David Alonso (Gaviota GASGAS Aspar M3) + 17.158
6. Jaume Masia (Leopard Racing) + 17.328
7. Diogo Moreira (MT Helmets – MSI) + 17.468
8. Ryusei Yamanaka (Gaviota GASGAS Aspar M3) + 17.468
9. Stefano Nepa (Angeluss MTA Team) + 17.548
10. Taiyo Furusatio (Honda Team Asia) + 18.132

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