Die Grand Prix Kommission, bestehend aus Paul Duparc (FIM), Hervé Poncharal (IRTA), Biense Bierma (MSMA) und Carmelo Ezpeleta (Dorna, Vorsitzender) in Anwesenheit von Jorge Viegas (FIM-Präsident), Mike Webb (IRTA, Sekretär der Sitzung), Carlos Ezpeleta (Dorna), Corrado Cecchinelli (Technischer Direktor), Paul King (FIM CCR-Direktor) und Dominique Hebrard (FIM CTI-Technischer Leiter) in Sitzungen im März und April 2025 folgende Entscheidungen getroffen:
Alle Grand-Prix-Klassen: Startverfahren – mit sofortiger Wirkung
Um das Verfahren und die bisherigen Protokolle zu vereinfachen, gibt es jetzt eine Strafe für Fahrer, die die Startaufstellung verlassen oder nicht antreten, wobei nicht mehr unterschieden wird, ob ein Fahrer die Startaufstellung aus technischen Gründen oder wegen eines wetterbedingten Reifenwechsels verlässt.
Ab sofort gilt in allen Klassen: Wenn ein Fahrer die Startaufstellung aus irgendeinem Grund verlässt, muss er die Aufwärmrunde aus der Boxengasse starten, seine ursprüngliche Startposition einnehmen und eine standardmäßige doppelte Langrundenstrafe verbüßen. Das gilt auch für Fahrer, die nicht an den Start gehen. Nach den aktuellen Regeln muss ein Fahrer, der die Aufwärmrunde verpasst, das Rennen aus der Boxengasse starten. In allen diesen Fällen ist in der MotoGP-Klasse, in der die Fahrer über zwei Maschinen verfügen, ein Motorradwechsel erlaubt.
Die bestehende Zeitstrafe für den Start aus der Boxengasse bleibt unverändert. Außerdem bleibt die derzeitige Begrenzung auf maximal 10 Fahrer, die das Rennen aus der Boxengasse starten dürfen, bestehen. Zur Klarstellung: Dies gilt nicht für die Aufwärmrunde.
Es ist nicht möglich, festzustellen, ob ein Fahrer die Startaufstellung aufgrund eines echten technischen Problems oder wegen einer Änderung der Motorrad-/Reifeneinstellung verlässt, daher muss die Strafe in beiden Fällen gleich sein. Die neuen Regeln vereinfachen die Vorschriften für alle Beteiligten, einschließlich der Fans und Zuschauer, und behalten gleichzeitig den Vorteil für Fahrer bei, die die richtige Reifenwahl getroffen haben.
MotoGP-Klasse: Tests für verletzte Fahrer – mit sofortiger Wirkung
Ab sofort haben MotoGP-Fahrer, die verletzt sind und mehrere Rennen verpasst haben, die Möglichkeit, mit einer MotoGP-Maschine zu testen, um sich körperlich auf ihre Rückkehr in den Rennsport vorzubereiten. Das ist nicht verpflichtend und gilt nur für Fahrer der MotoGP-Klasse.
Um diese Regelung in Anspruch nehmen zu können, muss ein Fahrer mindestens drei aufeinanderfolgende Rennen verpasst haben oder während der Saison mindestens 45 Tage lang nicht an Rennen teilnehmen können.
Ein Event ist ein Grand Prix oder ein eigenständiger offizieller Test, der länger als einen Tag dauert. Tests am Montag nach einem GP und der eintägige Test nach der Saison zählen zum Grand Prix, auf den sie folgen.
Die Saison geht vom ersten offiziellen Test vor der Saison bis zum letzten Grand Prix der Saison. Die Teilnahme an einem Event bedeutet, dass man während eines offiziellen Events einmal die Boxengasse verlässt.
Der eintägige Test muss auf einer Rennstrecke stattfinden, auf der der Hersteller gemäß seinen Konzessionsregeln und/oder seiner Wahl der Teststrecke (falls zutreffend) testen darf, oder auf einer Rennstrecke, auf der nach dem Test in derselben Saison kein weiterer MotoGP-Grand-Prix geplant ist. Dieser Test darf jedoch unter keinen Umständen innerhalb von acht Wochen vor einem MotoGP-Grand-Prix auf derselben Rennstrecke durchgeführt werden.
Die verwendeten Reifen werden auf die Testkontingente der Hersteller angerechnet, wobei maximal 3 Reifensätze verwendet werden dürfen.
MotoGP-Klasse: Tests mit Spezifikationen für 2027 – mit sofortiger Wirkung
Die Hersteller haben vereinbart, dass sie während der Saison 2025 keine Maschinen mit der Spezifikation 2027 testen werden. Das heißt, dass das Testen eines Motorrads mit der Spezifikation 2027 erst ab dem 17. November 2025 erlaubt ist.
Moto2- und Moto3-Klasse: Wildcard-Teilnahmen
Für Moto2- und Moto3-Wildcard-Teilnahmen pro Saison wird eine neue Begrenzung eingeführt, um sicherzustellen, dass Fahrer, die an mehreren Veranstaltungen teilnehmen möchten, dazu ermutigt werden, sich um eine feste Teilnahme zu bemühen, anstatt die Anzahl ihrer Wildcard-Teilnahmen zu maximieren. Die neue Begrenzung liegt nun bei drei pro Fahrer und Saison. Darüber hinaus ist jedes Team auf maximal drei Wildcard-Plätze pro Saison beschränkt.
Eine regelmäßig aktualisierte Version des FIM-Grand-Prix-Reglements mit dem detaillierten Wortlaut der Regeländerungen kann HIER eingesehen werden.