Schräg, einzigartig und sehr unterhaltsam – die Strecke am Sachsenring ist echt ein Ort wie kein anderer im Kalender: sieben Linkskurven hintereinander, die sich einen Hügel hinaufschlängeln und dann wieder runter - schnell, gnadenlos und ohne Verschnaufpause. Im Laufe der Jahre hat Marc Márquez (Ducati Lenovo Team) diesen Ort zu seinem Königreich gemacht, hier fühlt er sich am wohlsten. Acht MotoGP™-Siege in Folge von 2013 bis 2021 – der letzte davon markierte sein Comeback an die Spitze nach einer Verletzung – es gibt einen Grund, warum er an diesem Wochenende der Favorit ist.
ZIEL DER #93: Neunter Sieg auf deutschem Boden
Magie in Mugello, eine beeindruckende Leistung in Assen und ein grandioser Auftritt auf dem Sachsenring? Das ist der Plan: Marc Marquez hat 68 Punkte Vorsprung vor seinem Bruder Alex Marquez (BK8 Gresini Racing MotoGP). Die Form der Nummer 93 auf dem Sachsenring ist echt beeindruckend, und da sein Bruder nach seinem Sturz in Assen verletzt ist, könnte er seinen Vorsprung in der Meisterschaft deutlich ausbauen. Alex selbst muss am Donnerstag noch einen medizinischen Check bestehen, um starten zu können; ein Podiumsplatz im letzten Jahr ist sein bestes Ergebnis in Deutschland.
Was Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) betrifft, so war die Nummer 63 im letzten Jahr auf dem Sachsenring siegreich und wird alles daran setzen, Punkte im Kampf um den zweiten Platz zurückzugewinnen. Nicht unter den ersten drei, aber das ganze Wochenende über dabei, ist Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP) zweifellos schnell, aber bisher fehlt ihm im Sprint und im Grand Prix das nötige Quäntchen Glück. Vier Polepositionen im Jahr 2025 – wird der Sachsenring seine Bemühungen belohnen?
BEZZECCHI UND ACOSTA: Eine Überraschung am Sachsenring?
Marco Bezzecchi (Aprilia Racing) sorgte in Assen mit einer hervorragenden Leistung für Schlagzeilen. Er bedrängte die Nummer 93 bis zum Schluss und holte sich den zweiten Platz, womit er sich in der Gesamtwertung den vierten Platz sicherte. Noch nie stand er in Deutschland in der MotoGP auf dem Podium, aber es gibt immer ein erstes Mal... Pedro Acosta (Red Bull KTM Factory Racing Team) war ein weiterer Fahrer, der in Assen stark war und zum siebten Mal in Folge unter die Top 8 kam. 2024 war Platz 7 das Ergebnis, kann er wieder um das Podium kämpfen und Johann Zarco (CASTROL Honda LCR) in der Gesamtwertung überholen, der seinerseits ein Comeback in die Top 10 anstrebt? Vor ihnen liegen die beiden Ducatis des Pertamina Enduro VR46 Racing Teams mit Franco Morbidelli und Fabio Di Giannantonio, die nur drei Punkte voneinander getrennt auf den Plätzen 4 und 5 liegen.
AUF DER ÜBERHOLSPUR: Viñales in Form, Fernandez verbessert sich
Acosta war nicht der einzige KTM-Fahrer, der beim letzten Mal auf dem Vormarsch war. Maverick Viñales (Red Bull KTM Tech 3) kämpfte sich erneut nach vorne und holte sich den fünften Platz. Der erste Podiumsplatz mit der österreichischen Marke lässt noch auf sich warten, aber er ist mit nur 12 Punkten Rückstand auf Fermin Aldeguer (BK8 Gresini Racing MotoGP) in der Gesamtwertung ganz nah dran. Aldeguer stürzte in Assen, sollte aber für den Sachsenring wieder fit sein. Ai Ogura (Trackhouse MotoGP Team) hatte nach seinem Ausfall beim letzten Rennen in den Niederlanden eine Pechsträhne, die mit der Leistungssteigerung seines Teamkollegen Raul Fernandez zusammenfiel. Seit Le Mans ist er ein fester Bestandteil der Top Ten und hofft, seinen zehnten Platz vom Sachsenring vor zwölf Monaten verbessern zu können. Zwischen den beiden liegt Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing), der große Hoffnungen in Deutschland und auf seiner Lieblingsstrecke hat.
ANGRIFF VON HINTEN: Yamaha will mehr Tempo im Rennen
Dank Enea Bastianini (Red Bull KTM Tech 3) waren in Assen drei KTMs unter den Top Ten. Der #23 fehlt es noch an Tempo über eine Runde, aber könnte die kurze und schnelle Strecke in Sachsenring ihm entgegenkommen? Er liegt knapp vor Luca Marini (Honda HRC Castrol), aber der Italiener wird nach seiner Verletzung wahrscheinlich an diesem Wochenende zurückkehren. Sein Teamkollege Joan Mir stürzte in Assen und sein bestes Ergebnis in Sachsenring ist ein siebter Platz in seiner Rookie-Saison 2019. Alex Rins (Monster Energy Yamaha MotoGP) und das Prima Pramac Yamaha MotoGP-Duo Jack Miller und Miguel Oliveira hoffen, die Rennergebnisse von Yamaha in Deutschland zu verbessern. Sie sind schnell über eine Runde und versuchen weiterhin, ihr Potenzial und ihre Stärken bei geringen Reifenabtrieb zu nutzen. Somkiat Chantra (IDEMITSU Honda LCR) holte beim letzten Rennen seine ersten MotoGP-Punkte für sich und Thailand und will in Deutschland nachlegen.
Der Sachsenring ist die Heimat der MotoGP in Deutschland; auf dieser 3,671 km langen Strecke gab es schon viele klassische letzte Runden und spannende Rennen bis zur Zielflagge. Die Position auf der Strecke ist wichtiger denn je, das Qualifying wird das Wochenende für alle entscheiden. Verpasst auf keinen Fall die 11. Runde vor heimischem Publikum und zur Halbzeit der Saison 2025!