Marc Márquez (Ducati Lenovo Team) der Schnellste auf dem Sachsenring? Nicht heute. Diese Ehre ging an Fabio Di Giannantonio (Pertamina Enduro VR46 Racing Team), nachdem der Italiener einen krassen neuen Rundenrekord hingelegt hatte und damit das MotoGP-Feld um satte drei Zehntel anführte. Die Zeit von 1:19,071 war echt stark und der nächste Verfolger war Alex Marquez (BK8 Gresini Racing MotoGP), obwohl der Fahrer mit der Nummer 73 mit einer gebrochenen linken Hand zu kämpfen hatte – eine echt beeindruckende Leistung des Spaniers, während Marc Marquez sich im Training mit Platz 3 begnügen musste.
EIN BISSCHEN DRAMA FÜR BEZ
Weniger als 10 Minuten nach Beginn des Practice stürzte Marco Bezzecchi (Aprilia Racing) in der letzten Kurve und hatte damit einen alles andere als idealen Start in die Session. Nach den ersten 20 Minuten lag Marc Marquez an der Spitze, die Nummer 93 hatte 0,191 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Di Giannantonio.
DER KAMPF UM DEN EINZUG INS Q2
Die beiden Spitzenplätze blieben auch 20 Minuten vor Schluss unverändert, mit Pedro Acosta (Red Bull KTM Factory Racing) auf Platz 3 vor Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) und Joan Mir (Honda HRC Castrol). Allerdings hatten wir die Zeitangriffe mit den weichen Reifen noch nicht gesehen, sodass wir uns auf ein ereignisreiches Ende des Freitags einstellten. Der übliche Ablauf an einem MotoGP-Freitagnachmittag.
Fermin Aldeguer (BK8 Gresini Racing MotoGP) stürzte in Kurve 1, und kurz darauf fuhr Marc Marquez an derselben Stelle kurz weit, nachdem er in Kurve 10 einen heftigen Moment erlebt hatte. Ein ereignisreiches Ende eines reibungslosen mittleren Stints im Training für den Tabellenführer.
13 Minuten vor Schluss fuhr Acosta mit 1:19,843 eine Zeit von 0,031 Sekunden hinter Marc Marquez, während Miguel Oliveira (Trackhouse MotoGP Team) auf Platz 5 kletterte. Eine Runde später verbesserte sich Acosta erneut und diesmal reichte es, um Marc Marquez von der Spitze zu verdrängen – 1:19,772 war nun die Bestzeit.
Die Führung von Acosta und KTM hielt aber nicht lange. Marc Marquez, mit frischen weichen Michelin-Reifen hinten, schoss zurück auf P1 und führte vor Di Giannantonio und Jack Miller (Prima Pramac Yamaha MotoGP). Marc Marquez und Di Giannantonio wurden in ihren zweiten Runden noch schneller, der Abstand zwischen den beiden Führenden betrug neun Minuten vor Schluss 0,128 Sekunden.
Als es drauf ankam, legte der angeschlagene Alex Marquez mit einer Zeit von 1:19,649 nach und schob sich damit unter die ersten Drei. Das war eine beeindruckende Leistung, die ihm sicherlich einen Platz unter den Top 10 sichern würde, oder?
P3 ging dann an Bezzecchi, der sich nach seinem Sturz zu Beginn der Session eindrucksvoll zurückkämpfte, aber dann wurde ein weiterer Italiener Dritter, als Franco Morbidelli (Pertamina Enduro VR46 Racing Team) sich nach vorne arbeitete. Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP) war aber auf einer schnellen Runde unterwegs und schon bald lag der Pole-Setter des GP der Niederlande auf P2, 0,063 Sekunden hinter Marc Marquez, während Acosta drei Minuten vor Schluss wieder in die Top 3 zurückkehrte.
Vor dem Ende des Practice gab es noch zwei weitere Veränderungen. Zuerst schlug Alex Marquez seinen Bruder und Titelkonkurrenten, doch dann fuhr Di Giannantonio diese phänomenale Bestzeit und ging als klarer Favorit für den Samstag ins Rennen – und das mit deutlichem Vorsprung. Was für eine Session für den Italiener, und ebenso beeindruckend war die Leistung von Alex Marquez, der nach seiner Verletzung in Assen den zweiten Platz belegte.
DIE AUFSTELLUNG IM Q2
Quartararo beendete den Freitag auf Platz 4 vor Acosta, und Yamaha und KTM schafften es in Deutschland unter die ersten Fünf. Morbidelli war Sechster vor Bezzecchi und Miller, wobei der Australier dafür sorgte, dass zwei YZR-M1 im Q2 stehen, während Bagnaia sich mit Platz 9 vor Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) einen Platz unter den Top 10 sicherte.
DEMNÄCHST: QUALIFYING UND TISSOT SPRINT
Bisher ist Di Giannantonio der Fahrer, der in Deutschland die beste Leistung zeigt, aber wir rechnen damit, dass das Wetter jetzt eine wichtige Rolle spielen wird. Verpasst auf keinen Fall die Action am Samstag auf dem Sachsenring.
MotoGP-Ergebnisse vom Sachsenring!