Drei Fahrer, vier Rennen: Gedanken zum WM-Kampf

Marquez, Dovizioso und Viñales stellen sich den Überseerennen

Die Pre-Event Press Conference vor dem Motul Grand Prix von Japan rückte den Kampf um den Titel in den Fokus. Vier Rennen stehen noch aus. Die Top 3 liegen innerhalb von 28 Punkten. Marc Marquez (Repsol Honda Team) führt vor Andrea Dovizioso (Ducati Team), der 16 Punkte zurück liegt. Maverick Viñales (Movistar Yamaha MotoGP) hat weitere 12 Punkte Rückstand. Es sind noch 100 Punkte zu vergeben. In der unvorhersehbaren Saison 2017 kann alles passieren, betont Marquez.

"In dieser Meisterschaft und in der kompletten Saison wussten wir am Donnerstag nie, wer am Sonntag unser Gegner ist", sagt der Titelverteidiger. "Man kann es nie richtig einschätzen. Deshalb muss man sich die beste Ausgangslage schaffen. Am Sonntag sieht man dann, gegen wen man kämpft."

Trotz der Unvorhersehbarkeit hat Marquez seit dem Sommer einen unglaublichen Lauf – er verpasste das Podium nur ein Mal durch ein technisches Problem in Silverstone. "Ich fühle mich wohl auf dem Motorrad und das ist am wichtigsten", meint die Nummer 93. "Die letzten Ergebnisse waren ziemloch gut, doch jedes Rennen ist anders. Man muss die gleiche Herangehensweise beibehalten und gut arbeiten, weil noch immer vier Rennen ausstehen. Die drei bevorstehenden Rennen sind sehr wichtig, doch wir versuchen, unser Bestes zu geben und am Limit zu kämpfen."

"Es ist schwierig, gegen diese Fahrer zu kämpfen, denn sie sind sehr stark", meint der Italiener. "Doch da ich mich jetzt in dieser Situation befinde, halte ich offensichtlich auch einige Trümpfe in der Hand. Ich habe zum Glück sehr viel Erfahrung. Manchmal ist das auch negativ, denn ich bin etwas älter. Ich denke, meine Erfahrung hat mir in diesem Jahr geholfen, um bei verschiedenen Bedingungen schnell zu sein. Im Zweikampf bin ich ziemlich stark. Ich habe einige Vorteile. Ich bin entspannt. Ich weiß ziemlich gut, was wir in diesem Jahr geleistet haben. Wir haben beinahe alles perfekt hinbekommen. Wir befinden uns am Ende der Meisterschaft und kämpfen gegen Honda und Yamaha und diese beiden besonderen Fahrer. Das zeigt, dass wir tolle Arbeit geleistet haben."

Der Ducati-Fahrer – er ist seit Casey Stoner der erste Fahrer, der mit dem Hersteller aus Borgo Panigale mehr als 200 Punkte in einer Saison sammelte – bestätigt einige Aussagen von Marquez – vor allem bezüglich der Unvorhersehbarkeit: "Jeder möchte attackieren, doch es gibt noch viele Punkte zu holen und alles ist möglich. Es werden drei schöne Rennen. An jedem Sonntag haben wir ein Rennen. Es ist wichtig für alle. Die Meisterschaft ist nach wie vor hart umkämpft. Ich denke, alle drei Fahrer haben große Chancen auf den Titel. Es kann sich von Rennen zu Rennen ändern."

Während Marquez und Dovizioso die Wichtigkeit der Überseerennen unterstreichen – drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden -, hat Vinales etwas hinzuzufügen: Er bevorzugt diesen Umstand.

"Ich bevorzuge drei Rennen in Folge", meint der Yamaha Fahrer. "Ich war immer stark. Ich hatte in Australien und Malaysia gute Momente, doch ich denke, unser Motorrad sollte bei allen drei Rennen gut funktionieren."

Das Motorrad bleibt der Schlüssel für den Spanier. Er verspricht, alles zu geben: "Wir versuchen es, geben unser Bestes und probieren, das Motorrad zu verbessern. Ich denke, dass wir schnell sind. Wir müssen für das Rennen hart arbeiten am Motorrad. Ich mag diesen Kurs sehr. Im vergangenen Jahr fühlte ich mich hier wohl, vor allem im Rennen. Ich freue mich auf den Auftakt. Ich werde zu 100 Prozent pushen."

Vier Rennen, drei Kandidaten und 100 Punkte – alles kann passieren in der laufenden Saison. Die bevorstehenden drei Rennen könnten die Voraussetzungen ändern. Wie Dovizioso meinte: jeder wird angreifen.

Die Rennaction beginnt am Freitag mit dem Training, bevor am Sonntag um 7:00 Uhr die 25 Punkte vergeben werden.