Moto2™: Marini, der Anführer; Martin, das schwarze Schaf

Beim ÖsterreichGP ging im Handumdrehen ein großer Punkt-Vorsprung verloren, als wir einen neuen Grand-Prix-Sieger der Mittelklasse sahen

Der Moment des Moto2™-Rennens - eher aus dramatischen als aus positiven Gründen - war definitiv der Sturz des früheren Spitzenreiters Enea Bastianini (Italtrans Racing Team), infolgedessen das Rennen abgebrochen werden musste. Niemand wurde ernsthaft verletzt und das Rennen wurde für einen 13-Runden-Sprint neu gestartet, aber Bastianinis Position als Meisterschaftsführender schwand dahin, da er nicht neu starten konnte. Seine wichtigsten Rivalen hingegen schon, und so nutzte einer besonders die Gelegenheit: Luca Marini (Sky Racing Team VR46).

Der neue Spitzenreiter Marini kämpfte vor dem Neustart mit einer schwierigeren Startposition, als der, die er sich vor der Roten Flagge erarbeitet hatte, denn als die Lichter ein zweites mal ausgingen, startete der Italiener aus der ersten Reihe. Damit kämpfte er sofort wieder um den Sieg und obwohl er nicht die vollen 25 Punkte holen konnte, belegte er einen wertvollen zweiten Platz, um die Spitze der Gesamtwertung zu übernehmen. Kann sich Bastianini von diesem Sturz zurückkämpfenn und den Spieß wieder umdrehen? Oder wird ein anderer Pilot ganz oben stehen?

Der Sieger des GP von Österreich ist definitiv der Favorit auf dem Weg zum zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring: Jorge Martin (Red Bull KTM Ajo). Bislang hatte er im Jahr 2020 des öfteren bedrohlich ausgesehen, obwohl er erst am Sonntag einen Sieg in der Moto2™ erringen konnte. War das ein Wendepunkt? Seine Rivalen werden versuchen, die Lücke zu schließen, die Daten zu analysieren, aber Martins Vorteil auf der Linie war so groß, dass es schwierig sein wird, dies zu tun. In nur 13 Runden setzte er sich über zwei Sekunden ab… und das war nur für Marini. Marcel Schrötter (Liqui Moly Intact GP) lag weitere 2,6 Sekunden vor allen anderen auf dem dritten Platz.

Die drei auf dem Podium werden sicherlich hoffen, wieder dafür kämpfen zu könnnen, aber können sie dieses Tempo halten? Wird ein längeres Rennen tatsächlich denjenigen in die Hände spielen, die nicht in der Lage waren, nach Martins Raketenstart dran zu bleiben? Größen wie Sam Lowes (EG 0,0 Marc VDS), Xavi Vierge (Petronas Sprinta Racing) und Marco Bezzecchi (Sky Racing Team VR46) werden es nach ihrem Mammutkampf um den vierten Platz, den der Brite gewonnen hat, und Remy Gardner (ONEXOX TKKR SAG Team), hoffenk, wieder ganz vorn mitmischen zu können. Auch Tetsuta Nagashima (Red Bull KTM Ajo) - der japanische Fahrer muss sich von einigen härteren Rennen erholen…

Martin ist noch immer eine Kraft, mit der man auch beim zweiten GP von Österreich rechnen muss. Jetzt ist es an der Zeit, den BMW M Grand Prix der Steiermark auszufechten... Wer gewinnen wird ist nehezu unvorhersehbar, aber genau das garantiert einen weiteren spannenend Kampf.

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