Acosta erringt atemberaubenden Sieg im Moto3™-Epos

Der Rookie erringt nach einem engen Kampf auf dem Sachsenring den Sieg und führt die WM haushoch an...

Beim Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland lieferten die Moto3™-Jungs eine spannende 27-Runden-Schlacht mit vielen Stürzen, Machtwechseln und einem strahlenden Rookie-Sieger. In diesem chaotischen Rennen voller Dramatik ging der vierte Sieg der Saison 2021 an Pedro Acosta (Red Bull KTM Ajo), der erneut mit einem weiteren meisterhaften, taktisch überragenden Rennen verblüffte, indem er sich in der Schlussphase an die Spitze kämpfte, wo er Kaito Toba (CIP Green Power) und Dennis Foggia (Leopard Racing) um den Sieg herausforderte und schließlich die Oberhand gewann.

GRÜNES LICHT

Als die Lichter für das erste Rennen des Tages ausgingen, war es Kaito Toba, der sich den Holeshot in Kurve 1 schnappte, dann aber weit ging, sodass Tatsuki Suzuki (SIC58 Squadra Corse) wieder vor ihm lag, während Fahrer wie Dennis Foggia und John McPhee (Petronas Sprinta Racing) hinterher jagten. In seiner gewohnten Art und mit dem 13. Startplatz war es ein toller Start von WM-Spitzenreiter Pedro Acosta, der direkt in den Top 10 mitmischte.

Das Rennen beruhigte sich zunächst etwas. Darryn Binder (Petronas Sprinta Racing) verbüßte am Ende der dritten Runde seine Durchfahrtsstrafe und schon bald war es Foggia, der die Führung übernahm, um sich im Rennen Autorität zu verschaffen. Es war jedoch der WM-Führender Acosta, der durch das Feld pflügte und begann, richtig gefährlich zu werden. Zu Beginn der 6. Runde schob er sich in Kurve 1 an die Spitze und versuchte sofort, das Feld auseinander zu ziehen. Eine Runde später ging er aber in Kurve 1 weit, sodass Foggia die Führungsarbeit übernahm. Für das nächste Drama sorgte dann Yuki Kunii (Honda Team Asia) mit seiner Kollision mit Jaume Masia (Red Bull KTM Ajo), was zum Ende seines Rennens und einer Long-Lap-Strafe für Masia führte.

STÜRZE UND KOLLISIONEN

Es folgten eine Reihe von Stürzen, wobei das erste Opfer aus der Spitzengruppe Gabriel Rodrigo (Indonesian Racing Gresini Moto3) hieß, nachdem er in Kurve 5 spektakulär per Highsider abgeflogen war. Er konnte glücklicherweise selbstständig weglaufen, aber es war ein weiterer enttäuschender Sonntag für den Argentinier. In Runde 13 kollidierte Romano Fenati (Sterilgarda Max Racing Team) mit Deniz Öncü (Red Bull KTM Tech 3), was zum Sturz des türkischen Fahrers führte, wodurch John McPhee ausweichen musste – bei einem anderen Vorfall versenkte Lorenzo Fellon (SIC58 Squadra Corse) seine Maschine im Kies der selben Kurve.

In Runde 15 kam es zu zwei weiteren Zwischenfällen in Kurve 1, als Jaume Masia, der sich gut von seiner Long-Lap-Strafe erholt hatte, in das Heck von Dennis Foggia krachte, was dazu führte, dass der Spanier zu Boden ging. Foggia konnte glücklicherweise weiterfahren. Dahinter ereilte auch Ryusei Yamanaka (CarXpert PrüstelGP) ein ähnliches Schicksal, als er in Kurve 1 einen Highsider hatte und dabei auch Ricardo Rossi (BOE Owlride) aus dem Rennen kegelte.

KOLOSSALE SCHLUSRUNDEN

Zurück an der Spitze (in Runde 22) schob sich Pedro Acosta auf der Bergab-Passage an Foggia vorbei, wobei jetzt auch Sergio Garcia (Gaviota GASGAS Aspar Team) in der Spitzengruppe  zugegen war. Auch Andrea Migno (Rivacold Snipers Team) bahnte sich seinen Weg in den Siegeskampf. Vier Runden vor Schluss kämpften Foggia, Acosta, Garcia, Migno, Suzuki und auch Jeremy Alcoba (Indonesian Racing Gresini Moto3), gefolgt von Toba um die drei verfügbaren Podestplätze, aber das sollte sich in den letzten Runden noch ändern...

In heroischen anderthalb Runden stürmte Jeremy Alcoba in die Spitzenpositionen, überschritt jedoch die Streckenbegrenzungen und wurde deshalb mit einer Strafe belegt, bei der er gezwungen war, sich in der letzten Runde einen Platz zurück fallen zu lassen. Während dieser ganzen Zeit war es Acosta, der die Nerven gegenüber Foggia behielt, der seinerseits in Kurve 7 versuchte, die Führung zu übernehmen. Dieser Versuch scheiterte so sehr, dass sich sogar Kaito Toba noch durchschob. Toba forderte nun Alcoba um den zweiten Platz heraus, was ihm in Kurve 12 auch gelang, bevor er Acosta die letzte Runde einläutete...

AUF DER LINIE

Trotz Tobas spätem Anbremsversuch widerstand Pedro Acosta dem Druck der Konkurrenz, holte seinen vierten Sieg in seiner Rookie-Saison und baute seinen Meisterschaftsvorsprung auf 55 Punkte aus. Mit diesem Sieg bescherte er KTM seinen ersten Moto3 Sieg auf dem Sachsenring seit 2014, als Jack Miller als Sieger gekrönt wurde. Zweiter wurde schließlich Kaito Toba, der sein erstes Podium seit dem Grand Prix von Teruel im Jahr 2020 holte. Jeremy Alcoba überquerte die Ziellinie als Dritter, wurde später aber um eine Position degradiert, weil er sich in der letzten Runde nicht eine Position nach hinten fallen lies und so erbte Dennis Foggia den dritten Platz auf dem Podest. Alcoba wurde Vierter, während Andrea Migno als Fünfter die Linie überquerte.

Niccolo Antonelli (Avintia Esponsorama Moto3) hatte ein ruhiges Rennen, welches er auf dem sechsten Platz vor Sergio Garcia und Tatsuki Suzuki beendete, die beide aus dem gleichen Grund wie Alcoba um einen Platz zurückgestuft wurden. Xavier Artigas (Leopard Racing) und Izan Guevara (Gaviota GASGAS Aspar Team) komplettierten die Top 10 auf dem mittlerweile bewölkten Sachsenring.

Als nächstes folgte John McPhee auf Platz 11, Ersatzfahrer Elia Bartolini (Avintia Esponsorama Moto3), der vom 25. Startplatz aus ins Rennen ging, und Romano Fenati (Sterilgarda Max Racing Team), der eine lange Rundenstrafe aufgebrummt bekam. Als 14. holte Darryn Binder nach seiner Durchfahrtsstrafe noch zwei Punkte, während sich Ani Farid Izdihar aus Indonesien (Honda Team Asia) den letzten WM-Punkt einheimste.

Top 10:
1. Pedro Acosta (Red Bull KTM Ajo)
2. Kaito Toba (CIP Green Power) + 0.130
3. Dennis Foggia (Leopard Racing) + 0.259
4. Jeremy Alcoba (Indonesian Gresini Moto3) + 0.206*
5. Andrea Migno (Rivacold Snipers Team) + 0.459
6. Niccolo Antonelli (Avintia Esponsorama) + 0.728*
7. Sergio Garcia (Gaviota GasGas Aspar Team) + 0.537*
8. Tatsuki Suzuki (SIC58 Squadra Corse) + 0.647
9. Xavier Artigas (Leopard Racing) + 1.017
10. Izan Guevara (Gaviota GasGas Aspar Team) + 6.710

*mussten sich in der letzten Runde um eine Position nach hinten fallen lassen

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