Der Circuito de Jerez-Angel Nieto ist nicht umsonst legendär, denn hier wurde bereits viel Geschichte geschrieben. Mit ausverkauften Tribünenplätzen, einer Fülle von Überholmöglichkeiten und einem Layout, das auf die letzte "Jorge Lorenzo"-Kurve zuläuft, bietet die spanische Piste jede Menge Action.
Das Mooney VR46 Team
Wahrscheinlich hätten zu Saisonbeginn nur wenige darauf spekuliert, dass das Mooney VR46 Team die Mannschaft ist, die bei bisher jedem Grand Prix auf dem Podium gestanden hat und sowohl die Team- als auch die Fahrerwertung anführt. Denn dank seiner Konstanz bleibt Marco Bezzecchi auch nach einem eher verhaltenen Amerika-GP der Tabellenführer. Nun kehrt der Italiener auf bekanntes Terrain zurück und wir sind gespannt, was er hier erreichen kann. Luca Marini hat in Austin endlich sein erstes Grand-Prix-Podium errungen, nachdem er bereits beim Tissot Sprint in Argentinien erfolgreich gewesen ist. Ihn sollte man daher ebenfalls auf der Rechnung haben.
Das Ducati Lenovo Team
Wie löst man das Problem der schnellsten Mensch-Maschine-Kombination der Welt? Das ist eine Frage, mit der sich Weltmeister Pecco Bagnaia nach seinem rätselhaften Austin-Sturz auseinandersetzen muss. Doch der amtierende Champion ist immer noch Zweiter in der Gesamtwertung und strebt danach, seinen Jerez-Triumph aus 2022 in diesem Jahr zu wiederholen. Jedoch muss Bagnaia dabei mit Konkurrenz aus dem eigenen Lager rechnen, da erwartet wird, dass Enea Bastianini an diesem Wochenende wieder im Einsatz ist. Doch wird er schon wieder voll einsatzfähig sein? Das bleibt abzuwarten.
LCR Honda Castrol/LCR Honda Idemitsu
Nur wenige Fahrer haben es geschafft, auf zwei verschiedenen Herstellern zu gewinnen und nur wenigen ist es gelungen, mit einem Independent-Team zu siegen. Außerdem hat seit 2018 außer Marc Marquez kein Fahrer mehr mit Honda gewonnen. Das Qualifying in Austin war eines der besten von Rins, der Sprint war beeindruckend und der Sonntag einfach eine Meisterleistung. Kann er daran anknüpfen? Es ist vielleicht etwas viel verlangt, doch eins steht fest: in Austin unterstrich der Spanier einmal mehr seine Rennfahrerqualitäten und brachte Honda einen dringend benötigten Schub
Auf der anderen Seite der Garage steigt für Takaaki Nakagami der Leistungsdruck. Der Japaner hatte gegen Ende des letzten Jahres mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und nun muss er sich gegen seinen starken Teamkollegen behaupten.
Das Aprilia-Duell
Wenn man die Form der Vorsaison betrachtet, hat Aprilia 2023 nicht gerade den besten Start in die Saison hingelegt. Doch die Saison ist noch lang, der Speed ist da und jedes Wochenende bietet neue Gelegenheiten. Maverick Viñales liegt derzeit dank seiner Konstanz auf Rang 4 der Meisterschaft. Jedoch muss der Spanier an seinen Rennstarts feilen, wenn er öfter auf das Siegertreppchen klettern will.
Aleix Espargaros Saisonbeginn war hingegen von Pech und Problemen geprägt. Dennoch hat die Nummer 41 einen guten Speed gezeigt und ist zuversichtlich, in Jerez das Blatt zum Guten zu wenden. Können beide Werksfahrer an diesem Wochenende wieder nach vorne kommen?
Prima Pramac Racing
Sowohl Johann Zarco als auch Jorge Martin werden in Jerez auf eine vollere Punkteausbeute als bisher hoffen. Während Zarco im Regenrennen in Argentinien bereits auf dem Podium stand, sucht Martin noch nach der nötigen Konstanz, um seinen erstaunlichen Speed in verwertbare Ergebnisse umzuwandeln.
Monster Energy Yamaha MotoGP™
Nach viel Pech zu Saisonbeginn stand Fabio Quartararo in Texas endlich wieder auf dem Podium. Zudem ist Jerez eine Strecke, auf der der MotoGP™-Weltmeister von 2021 in der Vergangenheit einen beeindruckenden Speed an den Tag gelegt hat. Mit dem ersten Podium der Saison in der Tasche wird der Franzose darauf brennen, sich in Spanien zurück in den Titelkampf zu arbeiten.
Für Teamkollege Franco Morbidelli lief es hingegen in die andere Richtung. Es ist schwer zu sagen, ob der COTA ein Ausrutscher war, nachdem sich Argentinien für ihn als Wendepunkt erwiesen hatte, oder ob Argentinien ein positiver Ausrutscher in einer bisher eher schwierigen Saison war. Jerez ist zumindest ein Territorium, in dem der Italiener in der Vergangenheit bereits erfolgreich war. Kann er dort die Form von Termas wiederfinden?
Gresini Racing MotoGP™
Alex Marquez hatte in Austin wenig Glück. Nachdem ihm im Sprint in Texas eine Magen-Darm-Erkrankung das Leben erschwert hatte, wurde er am Sonntag von Jorge Martin aus dem Rennen gekegelt. In Termas hatte der Spanier seinen Speed auf der Ducati bereits bewiesen und einen Podestplatz herausgefahren. Nun kommen wir an einen Ort, der ihm ebenfalls bereits gute Erfolge beschert hat. Was kann die Nummer 73 auf heimischem Terrain ausrichten?
Teamkollege Fabio Di Giannantonio hofft, dass das Wochenende in Spanien auch seine Situation verbessern kann, denn er hat in Jerez bislang eine gute Bilanz. Nach ein paar schwierigen Rennen, in denen er nur ein paar Mal aufleuchten konnte, muss der Italiener ruhig und besonnen bleiben, wenn er einen Schritt nach vorne machen will.
Red Bull KTM Werksteam
Seit Brad Binders Tissot-Sprint-Sieg in Argentinien ist es rund um das österreichische Werk ruhig geworden. Dennoch hat der Südafrikaner mit Platz 5 im texanischen Sprint seinen Speed bewiesen und wird in Jerez darauf brennen, zurück an die Spitze zu kommen. Für Teamkollege Jack Miller sieht die Situation ähnlich aus. Der Australier beeindruckte von Anfang an und wird in Jerez versuchen, sich von seinem Sturz auf dem amerikanischen Kontinent zu erholen.
CryptoData RNF MotoGP™ Team
Bei seinem Comeback in Austin legte Miguel Oliveira einen soliden Sprint hin und beeindruckte im Grand Prix mit einer Top-5-Platzierung. Nun hatte der Portugiese weitere zwei Wochen Erholungszeit, was können wir daher von ihm am Wochenende erwarten?
Raul Fernandez kämpft derweil weiter damit, die Schritte zu machen, die in seiner zweiten MotoGP-Saison nötig sind. Doch bisher scheinen Aprilia und RNF mit dem ehemaligen Moto2™-Rekordfahrer noch geduldig zu sein.
GASGAS Factory Racing Tech3
Rookie Augusto Fernandez hat einen soliden Start in seine MotoGP™-Karriere hingelegt. Nachdem er bisher bei jedem Rennen Punkte geholt hat, belohnte er sich in Austin mit der ersten Top-10-Platzierung. Bei seinem ersten Heimrennen will er das Gleiche noch einmal erreichen und einen weiteren Schritt nach vorne machen. In der Zwischenzeit wird Jonas Folger auf einer ähnlichen Mission unterwegs sein, um seinen neuen Teamkollegen einzuholen. Bei seinem Debüt auf dem COTA konnte er immerhin ein paar Punkte sammeln und wird versuchen, in Jerez daran anzuknüpfen.
Die größte Frage wird jedoch wieder einmal sein: Wird Marquez zurückkehren? Wird er vollständig fit sein? Wird er direkt wieder an der Spitze kämpfen?
An diesem Wochenende wird der Tissot-Sprint am Samstag wieder um 15:00 Uhr ausgetragen, jedoch findet das Grand-Prix-Rennen am Sonntag eine Stunde später statt und beginnt somit ebenfalls um 15:00 Uhr.
Tissot Sprint: Samstag 15:00 Uhr (GMT +2)
Grand-Prix-Rennen: Sonntag 15:00 Uhr (GMT +2)