Marini: "Honda hat die Kraft, sehr, sehr bald zurückzukommen"

Der Italiener Luca Marini hat zum ersten Mal öffentlich über seinen Wechsel zu Honda für die MotoGP™-Weltmeisterschaft 2024 gesprochen. Der 26-Jährige wurde als Ersatz für Marc Marquez in den berühmten Farben von Repsol Honda bestätigt und wechselt damit weg vom VR46 Ducati Team seines Bruders.

Er wird der 20. Fahrer in der Geschichte sein, der die Farben des Repsol Honda Teams als Vollzeitfahrer trägt, nachdem er einen Zweijahresvertrag mit den Japanern unterschrieben hat. Das Jahr 2023 mag für Honda zum Vergessen gewesen sein, aber mit der zusätzlichen Hilfe der überarbeiteten Konzessionsregeln und nach einem vielversprechenden Debüt in Valencia, bei dem die #10 Hondas neues 2024er Paket in die Top Ten brachte, ist Marini bereit, als Werksfahrer durchzustarten.

Wann hat deine Leidenschaft für Motorräder begonnen?

Marini: "Ich möchte sagen, dass es etwas ist, das sich in mir Jahr für Jahr aufbaute, als ich ein Kind war. Ich wollte einfach nur Roller fahren und neue Dinge ausprobieren. Mit vier Jahren bin ich dann auf ein Pocket Bike aufgesprungen und am Anfang war es wie ein Spiel. Aber dann begann es mir immer mehr Spaß zu machen, und dann wurden die Zweiräder immer größer und die Strecken immer schneller. So wuchs auch meine Leidenschaft im Laufe der Jahre immer mehr. Bei der Weltmeisterschaft anzukommen, war ein wahr gewordener Traum."

Was ist deine erste Erinnerung auf einem Motorrad?

Marini: "Ich habe nicht viele Erinnerungen an meine Vergangenheit, aber ich erinnere mich an eines der ersten Male auf dem Pocket Bike, welches Stützräder hatte. Am ersten Tag, an dem ich mit meinem Vater balancierte, sagten wir: 'Okay, heute versuchen wir, die Stützräder abzunehmen', und das war ein großer Tag."

Kannst du uns mehr über die Fotos erzählen, auf denen du als Kind im Repsol Honda-Leder zu sehen bist?

Marini: "Das ist etwas Unglaubliches, etwas vom Schicksal Geschaffenes, ich weiß es nicht. Ich erinnere mich nicht mehr genau, warum ich diesen Lederkombi hatte. Ich erinnere mich, dass ich wirklich glücklich war, diese Farben zu haben, denn auch in dieser Zeit, in diesen Jahren, waren die Farben des Repsol Honda Teams unglaublich, wie jedes Jahr in der Geschichte der MotoGP™. Es ist also eine große Freude, sie jetzt in der MotoGP™ zu tragen."

Wusstest du schon immer, dass du Profi-Fahrer werden wolltest?

Marini: "Es war etwas, das in meinem Kopf wuchs und mit etwa 14 Jahren beschloss ich: 'Okay, das könnte mein Leben, mein Beruf sein. Es macht mir sehr viel Spaß und ich würde gerne so einen Job haben.' Als ich jünger war, habe ich auch über andere Sportarten und sogar über andere Berufe nachgedacht, weil ich neugierig war, viele verschiedene Dinge auszuprobieren, und dann war es genau der, der mir mehr Emotionen gab.

Kannst du uns von deinem Weg zur Weltmeisterschaft erzählen?

Marini: "Ich habe mit den Pocket Bikes angefangen, dann mit Mini GP wie der Honda NSF Trophy mit dem 100ccm Viertakter. Es war auch dort ein sehr gutes Motorrad, sehr gute Momente, gute Erinnerungen und dann sprang ich auf ein Moto3-Motorrad. In der italienischen Meisterschaft, in der CIV. In der Europameisterschaft wurde ich dann sehr groß, also stieg ich auf ein Moto2-Motorrad und nach einem Jahr in der Europameisterschaft kam ich in die Weltmeisterschaft. Es war eine gute Reise; ich habe viel gelernt und jetzt bin ich ein besserer Fahrer und auch ein besserer Mensch für all die Schritte, die ich in der Vergangenheit gemacht habe."

Was war dein bester Moment auf der Rennstrecke?

Marini: "Das ist einfach, das erste Podium in COTA in Amerika war einfach unglaublich, ein sehr schönes Rennen - ein schöner Ort, um das erste Podium zu holen. Ich habe also sehr, sehr gute Erinnerungen, ein Moment voller Emotionen und etwas, das ich wiederfinden möchte, hier mit diesen Farben."

Wie kamst du zum Repsol Honda Team?

Marini: "Es war ein Schock, nachdem Marc seinen Wechsel angekündigt hatte. Also haben ich und mein Team, mein Manager, versucht, einen Weg zu finden, dieses neue Projekt anzugehen und uns gemeinsam zu verbessern und zu versuchen, ein besseres Motorrad, eine bessere Leistung zu bauen, um zurückzukommen und Rennen und Weltmeistertitel zu gewinnen. Das ist unser Ziel, also bin ich sicher, dass es auch sehr, sehr befriedigende Momente geben wird."

Was hat dich dazu bewogen, für HRC zu fahren?

Marini: "Zunächst einmal ist es das beste Team in der Geschichte. Die Zahlen und Statistiken sprechen für sich, und es ist jetzt ein ganz besonderer Moment, aber ich denke, wir haben die Kraft, sehr, sehr bald zurückzukommen. Ich werde versuchen, all mein Feedback und meine Energie in dieses Projekt einzubringen, und ich bin mir sicher, dass wir die richtige Richtung finden und die Kraft haben werden, viele Jahre lang an der Spitze zu bleiben."

Was ist dein Ziel für die Saison 2024?

Marini: "Ich möchte mit einem offenen Geist starten, wir müssen unsere Geschwindigkeit und unser Potenzial nach dem ersten offiziellen Test verstehen und einen Weg finden, unsere direkten Gegner zu schlagen, die meine Teamkollegen sind, mit dem gleichen Hersteller, mit dem gleichen Motorrad - das ist das erste Ziel für mich, klar. Aber ich will auch nach vorne schauen und versuchen, einen Weg zu finden, mit diesem Motorrad aufs Podium zu kommen oder einen Sieg zu erringen. Ich weiß, dass das vielleicht schwierig wird, aber wir müssen nach vorne schauen."

Wie war der erste Tag im Honda-Werksteam in Valencia?

Marini: "Es war unglaublich, wir sind sehr schnell gefahren und der Tag war so schnell vorbei! Aber ich bin mir sicher, dass wir während des Winters, während der Tests und während der Saison viel Zeit haben werden, um mit allen Mitgliedern dieses Teams zu sprechen, denn es ist einfach ein Traum, mit all diesen Leuten und auch mit den Japanern zu arbeiten. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, ich liebe die Kultur, wir können eine gute Synergie haben."