Neue Teile und Stories wurden versprochen, und neue Teile und jede Menge Stories wurden geliefert. Der offizielle Test auf dem MotorLand Aragón – direkt nach dem achten Rennen der Saison – bot jede Menge Stoff, von späten Verbesserungen über neue Aerodynamik-Pakete, Schwingen aus Carbon und angepassten Verkleidungen bis hin zu einem beeindruckenden Debütanten. Maverick Viñales (Red Bull KTM Tech 3) schlug Marco Bezzecchi (Aprilia Racing) mit 0,006 Sekunden Vorsprung und einer Zeit von 1:47,694 in seiner letzten schnellen Runde und sicherte sich damit den ersten Platz. Marc Marquez (Ducati Lenovo Team) wurde mit 0,049 Sekunden Rückstand Dritter.
KTM: Jede Menge neue Teile in beiden Garagen
KTM hatte wie schon im April in Jerez wieder einen arbeitsreichen Testtag. Maverick Viñales (Red Bull KTM Tech 3) und sein Teamkollege Enea Bastianini hatten eine überarbeitete Frontverkleidung, die der von Ducati sehr ähnlich ist, und beide wurden mit "Salad Boxes" am Heck ihrer Motorräder gesehen, die als positiv bewertet wurden, um Vibrationen zu reduzieren, allerdings nur bei korrekter Einstellung, da sie sonst das Problem noch verschlimmern. Das war schon bei den Tests vor der Saison zu sehen, aber nur Bastianini hat sie regelmäßig benutzt. Viñales war am Nachmittag in der Hitze unter den ersten drei, bevor ihn eine letzte schnelle Runde an die Spitze brachte. "Bestia" war schneller als das ganze Wochenende und holte sich den 16. Platz.
Pedro Acosta (Red Bull KTM Factory Racing) und Brad Binder hatten beide neue Stegosaurus-Flügel, die zum ersten Mal bei dem österreichischen Hersteller zu sehen waren. Acosta stürzte vor der Mittagspause in Kurve 7, fuhr dann aber ohne jegliche Heckverkleidung weiter, sodass das Experimentieren für die Nummer 37 definitiv das Motto des Tages war. Beide Fahrer probierten auch eine neue Seitenverkleidung aus, möglicherweise zur Kühlung des Motors. Acosta war in der letzten Stunde wieder auf der Strecke und beendete das Training als solider Fünfter, während Binder mit der Nummer 33 in den letzten 30 Minuten seine persönliche Bestzeit fuhr und auf Platz 13 landete. Neben den vier Stammfahrern war auch Pol Espargaro dabei, der als 19. ins Ziel kam und wichtige Arbeit leistete. Alle KTMs kamen gut durch und verbesserten sich, als die Temperaturen wieder sanken.
Test mode activated.🔧
— RED BULL KTM FACTORY RACING (@KTM_Racing) June 9, 2025
Putting in the laps to get those gains. 💪#KTM #ReadyToRace #AragonTest pic.twitter.com/uESoH9gLki
APRILIA: Neue Aerodynamik und Debüt für einen neuen Fahrer
Aprilia testet eine neue Frontverkleidung und bekommt gutes Feedback. Die Form ist ein bisschen anders, nicht mehr so eckig, sondern jetzt einfacher und an den Außenkanten gerade. Auch die Flügel an der Front wurden leicht verändert, sie haben jetzt eine ausgeprägtere Seitenkante, aber das ist wirklich nur eine kleine Änderung. Weitere Arbeiten betrafen das Motormanagement, das Fahrwerk und die Elektronik, um die Stabilität beim Herausfahren aus Kurven zu verbessern. Testfahrer Lorenzo Savadori war wie immer fleißig, aber ein Sturz in Kurve 8 führte zu einer kurzen Unterbrechung. Bezzecchi verbesserte sich spät auf Platz 5, bevor er mit einer Zeit von 1:47,700 die Bestzeit fuhr und schließlich mit nur 0,006 Sekunden Rückstand auf Platz 2 landete; Savadori wurde 20.
Während die Werksfahrer nach Stabilität beim Herausfahren aus den Kurven suchten, verfolgte Trackhouse Aprilia einen ganz anderen Ansatz: Manuel Gonzalez (Trackhouse MotoGP Team) gab sein Debüt auf einer MotoGP-Maschine und war sofort schnell unterwegs. Als Ersatz für den verletzten Ai Ogura war "Manugas" sofort auf Augenhöhe und beeindruckte trotz eines Sturzes in Kurve 2 Teamchef Davide Brivio, der sagte, wie "stolz" er sei, einem jungen Fahrer, der es verdient habe, eine Chance zu geben. Die Nummer 18 verbesserte sich in den letzten Runden auf Platz 21, während Teamleader Raul Fernandez ebenfalls im Einsatz war und sich spät auf Platz 12 verbesserte. Für alle Aprilias war es ein wichtiger Test bei heißen Temperaturen, einer Schwäche im Jahr 2024, mit der sie im Laufe der Saison weiterhin konfrontiert sein werden.
You never forget your first time on a #MotoGP bike! 🤩@18ManuGonzalez has had a blast with @TrackhouseMoto! 🙌#AragonTest⏱️ pic.twitter.com/4b3yYQX2Q1
— MotoGP™🏁 (@MotoGP) June 9, 2025
DUCATI: Pecco enjoying new fairing, Marquez into 1’45s immediately
Ducati were working on a new fairing, previously seen in pre-season, and whilst Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) enjoyed it, but wasn’t 100% sure, Championship leader and teammate Marc Marquez echoing the #63. That was the main item for the factory team to test, not wanting to upset the good feeling that they enjoyed on Sunday. Asked whether or not this will be used for Pecco at Mugello, team boss Davide Tardozzi stated that it’s likely to be seen at Mugello, whilst also saying: “I think we have Pecco back.” Come the close of the day, Marc was P2 whilst Pecco was ninth but the feeling was the main reference of success.
For Gresini, Fermin Aldeguer (BK8 Gresini Racing MotoGP) was in brilliant form and up inside the top two on the combined sheets for a good part of the day before finishing P4. He spent time working on front feeling after a weekend where he lacked total confidence. Teammate Alex Marquez took P8 and worked on suspension and electronics settings. In the Pertamina Enduro VR46 Racing Team box, improving the feeling was key as well as getting set for their home Grand Prix at Mugello, something they dedicated a portion of the day to. Franco Morbidelli suffered a crash at Turn 10 in the closing stages of the day, but it was a good day besides that in P6, teammate Fabio Di Giannantonio 11th.
Monday means…
— Ducati Corse (@ducaticorse) June 9, 2025
Testing day at #MotorLand 🔥🔴#ForzaDucati #DucatiLenovoTeam pic.twitter.com/60yZuODchv
YAMAHA: Schwingen bleiben entscheidend, V4 später in der Woche in Barcelona
Bei Yamaha war es ein produktiver Tag mit vielen Dingen, die getestet werden mussten. Während Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP) am Vormittag denselben Schwingarm wie am gesamten Wochenende einsetzte, testete sein Teamkollege Alex Rins eine neuere Version und verglich diese mit der alten. In Sachen Aerodynamik setzten Quartararo und Rins weiterhin auf das neueste Paket, während Rins das alte Aerodynamikpaket vorne beibehielt und andere Aspekte der Aerodynamik ausprobierte. Die Nummer 42 stürzte zweimal – einmal in Kurve 12 und einmal nach einem Ausritt in Kurve 8 –, aber beide Fahrer beendeten das Training vorzeitig, um keine Verwirrung durch den zusätzlichen Grip nach drei Tagen auf der Strecke zu stiften. Fabio wurde Siebter, Alex 18.
Beim Prima Pramac Yamaha MotoGP-Team waren die Schwingen das wichtigste Thema des Tages, wobei beide Varianten vorgestellt wurden. Das Problem von Yamaha ist die Hinterradhaftung, die auf Strecken wie Aragon und Barcelona-Catalunya immer eine große Rolle spielt. Deshalb sind die Stammfahrer diese Woche hier und Jack Miller und Miguel Oliveira werden in ein paar Tagen zusammen mit dem offiziellen Testfahrer Augusto Fernandez in Barcelona auf die Strecke gehen – wo Fernandez und sein Kollege Andrea Dovizioso die neueste Version des Yamaha V4 testen werden. Für Miller und Oliveira war es ein solider, aber positiver Tag, sie belegten die Plätze 14 und 15.
Rise and shine 🌅 We have a full-on day with lots of testing items ahead of us 📋⚙️🔧#MonsterYamaha | #YamahaMotoGP | #YamahaFactoryRacing | #MotoGP | #AragonTest pic.twitter.com/YLbLDfvTIu
— Monster Energy Yamaha MotoGP (@YamahaMotoGP) June 9, 2025
HONDA: Evolution statt Revolution
Bei Honda ging es vor allem um Joan Mir (Honda HRC Castrol), der den Carbon-Schwingenarm getestet hat, den Testfahrer Aleix Espargaro beim GP von Spanien zum ersten Mal im Rennen eingesetzt hat. Da Mirs Teamkollege Luca Marini nicht dabei war, musste der Weltmeister von 2020 einen Großteil der Testarbeit übernehmen. Mir wurde Zehnter und sorgte dafür, dass alle fünf Hersteller in den wichtigen Top Ten vertreten waren – das sollte man im Auge behalten.
Hour left. 🅿️9️⃣ at the moment for @JoanMirOfficial with a 1'46.419 - three tenths faster than his Q2 time. pic.twitter.com/GCpIeSeaCV
— Honda HRC Castrol - MotoGP (@HRC_MotoGP) June 9, 2025
Teamchef Alberto Puig meinte, dass Mir während des Tests noch ein paar andere Kleinigkeiten ausprobiert hat. Der französische GP-Sieger Johann Zarco (CASTROL Honda LCR) probierte ebenfalls die neue Schwinge aus und war begeistert, während Rookie Somkiat Chantra (IDEMITSU Honda LCR) weiter an seinem Setup feilte. In Sachen Motor und Aerodynamik gab es jedoch keine radikalen Änderungen, da HRC mit der RC213V nur kleine Fortschritte erzielt. Zarco belegte den 17. Platz, während Chantra das Feld als 22. beendete.