Marc Marquez: Eine Chronologie seiner elf Jahre mit Honda in der MotoGP™

Der achtfache Champion befindet sich nun in seinem elften Jahr in der Königsklasse, wo er nach einigen schwierigen Jahren seine sechs Titel ausbauen möchte. 2024 wird er sich nach seiner Zeit bei Honda in ein neues Abenteuer stürzen...

Seit dem 7. April 2013 ist viel geschehen. An diesem Tag, unter den Flutlichtern des Losail International Circuit, zeigte Marc Márquez (Repsol Honda Team) schon früh, dass seine MotoGP™-Rookie-Saison nicht nur gewöhnlich sein würde. Sein Lächeln bei seinem ersten Podestplatz war ein Vorgeschmack auf die Revolution, die noch kommen sollte. Der Rest ist Geschichte. Werfen wir nun einen Blick zurück auf ein Jahrzehnt, das die moderne Ära der Königsklasse geprägt hat. 

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2013: Ein revolutionärer Rookie

Nach dem Rücktritt von Casey Stoner wurde die Messlatte bei Honda sehr hochgelegt, doch Marc ließ eindrucksvoll sämtliche Zweifel verstummen. Auf den ersten Podiumsplatz bei seinem ersten Rennen in Katar folgte beim zweiten Rennen in Austin direkt der erste Rennsieg. Die '93' hinterließ unvergessliche Beweisproben von Talent und Persönlichkeit in Manövern, die in die Geschichtsbücher eingehen sollten, wie das letzte Überholmanöver gegen Jorge Lorenzo in Jerez oder das Manöver gegen Valentino Rossi in der 'Korkenzieherkurve' in Laguna Seca. Sein schwerer Sturz im freien Training in Mugello oder seine Disqualifikation in Australien aufgrund einer Fehlkalkulation waren nur kleine Ausrutscher in einem Jahr, an das man sich gerne erinnert und dass es ihm ermöglichen würde, der jüngste Fahrer zu werden, der einen MotoGP™-Titel gewinnt.

 

2014: Auf dem Weg zur Perfektion

Der Start in seine zweite Saison in der Königsklasse war für die Konkurrenz erschütternd. Mit drei Weltmeistertiteln in der Tasche - einen in jeder Kategorie - erreichte Marc ein überragendes Niveau und fuhr in den ersten 10 Rennen des Jahres, von Katar bis Indianapolis, 10 Siege ein. Diese Serie wurde in Brünn von seinem Teamkollegen Dani Pedrosa durchbrochen. Nachdem er mit Mick Doohan gleichgezogen war, der 12 Siege in einer einzigen Saison in der Königsklasse errungen hatte, erhöhte Márquez die Gesamtzahl auf 13 Siege und krönte sich bereits in Japan zum Weltmeister - sein erfolgreichstes Jahr.

 

2015: Das Jahr des #SepangClash

Nachdem Márquez 2014 die Welt in Erstaunen versetzt hatte, nahm die folgende Saison unerwartet eine Wendung. Nach seinem Sieg in Austin konnte er erst in Deutschland wieder die oberste Stufe des Treppchens betreten. Zuvor begannen ein Zwischenfall mit Rossi in Argentinien und mehrere unglückliche Situationen seine Saison zu belasten, die mit dem denkwürdigen #SepangClash mit "The Doctor", mit dem er auch in der letzten Schikane in Assen in Berührung gekommen war, einen endgültigen Wendepunkt erlebte. Der Titel ging schließlich an Jorge Lorenzo, den einzigen Fahrer, der in der Lage war, den Titel gegen einen in Form befindlichen Márquez zu gewinnen.

2016: Die Rückeroberung

Der erstmalige Verlust der Krone legte den Grundstein für einen reiferen und besonneneren Marc. Auch wenn er die Fans weiterhin mit spektakulären „Saves“ beeindruckte, lernte er sich zurückzuhalten und arbeitete strategischer. Nachdem er in Austin und auf dem Sachsenring die Vorherrschaft an sich gerissen hatte, krönte sich Marquez in Japan mit seinem fünften und letzten Sieg in diesem Jahr zum dritten Mal zum MotoGP™-Weltmeister.

 

2017: Der Titel der letzten Rettung

Lorenzo war mit seinem Wechsel zu Ducati, wo Andrea Dovizioso auf der leistungsstarken Desmosedici GP herauszustechen begann, kurzfristig aus dem Titelkampf ausgeschieden. Viñales beeindruckte in der Vorsaison und Rossi begann stark, nicht zu vergessen Pedrosa, der entschlossen war, sich zu beweisen. Doch trotz der Stürze konnte niemand Marc schlagen. Nachdem er den Spanier in zwei quälenden Duellen in Spielberg und Japan besiegt hatte, zögerte 'Dovi' die Titelentscheidung Saisonfinale in Valencia heraus. Dort trotzte die '93' wieder einmal den Gesetzen der Physik und holte nach einem unglaublichen Save seinen vierten MotoGP™-Titel.

2018: Auf dem Weg zu 'Level 7'

Nachdem er im #TermasClash nach einer Berührung mit Valentino Rossi ohne Punkte geblieben war, durchbrach der Spanier diese Dynamik mit drei Siegen in Folge. Der Pilot aus Cervera, der trotz gelegentlicher Angriffe seiner Konkurrenten immer wieder auf dem Podium stand, hatte die Ehre, auf seinem Weg zum siebten Titel in Motegi der erste Sieger des Thai GP zu sein. Es war offiziell: Marc stieg in einem Jahr, das mit 9 Siegen enden sollte, in das "Level 7" auf.

 

2019: Die Saison der Rekorde

Auch wenn die Saison 2014 mit ihren 13 Siegen in Erinnerung bleiben wird, wird 2019 das Jahr der Rekorde sein. Das "Dèjà-vu" mit "Dovi" in Losail und ein unerwarteter Sturz in Austin säten leichte anfängliche Zweifel, die mit einer großen Ernte von Siegen in Europa sofort verflogen. Marc ging in einer sehr starken Position in die Sommerpause und abgesehen von dem Sturz am COTA sollte er das ganze Jahr über nicht schlechter als Platz 2 werden. Das Tempo war für seine Konkurrenten unerreichbar, trotz der Versuche aufstrebender Fahrer wie Rookie Fabio Quartararo. Bei seinem ersten 'Matchball' in Thailand holte Marc seinen neunten Saisonsieg und damit den 'Achter'. Er war weit davon entfernt, sich damit zufriedenzugeben und gewann 3 weitere Rennen, um nach 19 Grands Prix die Rekordpunktzahl von 420 zu erreichen. Eine Leistung von einem anderen Planeten.

2020: Die grausamste Verletzung

In einem Jahr, das von der COVID-19-Pandemie geprägt war, bot sich Marc die erste Chance, mit Rossi gleichzuziehen (9 Titel). Nach einer ungewöhnlichen Vertragsverlängerung mit Honda über vier Jahre, die das gegenseitige Vertrauen zwischen den beiden verdeutlichte, wollte die '93' seine großartige Erfolgsbilanz weiter ausbauen. Doch schon in der ersten Runde in Jerez ging alles schief. Inmitten eines legendären Comebacks erlitt Márquez einen heftigen Highsider. Das Ergebnis war grausam: ein gebrochener rechter Oberarmknochen. Nachdem er bereits operiert worden war, versuchte er nur eine Woche später auf derselben Strecke zurückzukehren, doch bereits nach den freien Trainings musste er die Segel streichen. Ein Rückfall zu Hause einige Tage später führte zu einer weiteren Operation und Marc konnte für den Rest des Jahres nicht mehr antreten.

 

2021: Das lang ersehnte Comeback

Nach einer dritten Operation gab Marc sein Comeback beim dritten Lauf 2021 auf dem Algarve International Circuit. Nach einer Wartezeit von 265 Tagen und unzähligen Reha-Stunden war er zurück. In Le Mans lag er im Regen kurzzeitig in Führung, bevor er in seinem eigenen Wohnzimmer auf dem Sachsenring zum Siegen zurückkehrte. Ein heftiger Sturz im freien Training in Assen konnte seinen Schwung nicht bremsen und nach der Pause lieferte er sich mit 'Pecco' Bagnaia (Ducati Lenovo Team) im MotorLand einen großen Kampf, bevor er in Austin und Misano zwei spannende Siege einfuhr. Alles schien gut zu laufen, doch ein Unfall beim Motocross-Training beendete aufgrund eines neuen Anfalls seiner Diplopie die Entwicklung. Es war an der Zeit, in Richtung 2022 zu denken.

2022: Wendepunkt für den 'Phoenix'

Marc kehrte Monate später mit neuer Energie zurück, aber die Situation wiederholte sich in Indonesien, nach einem der schockierendsten Stürze der letzten Zeit. In Austin kam er wieder zum Einsatz, doch ein mechanisches Problem beim Start verhinderte seinen Sieg. Trotzdem gelang ihm ein Comeback vom 24. auf den 6. Platz. Wochen später gab er in Mugello seine Entscheidung bekannt, sich einer vierten Operation an seinem rechten Arm zu unterziehen. Das war die Stunde der Wahrheit. Ein Schritt, um seine Karriere zu retten, nachdem er sehr konditioniert gefahren war. Seine Rückkehr beim Misano-Test sollte gefeiert werden. Trotz eines wackeligen ersten GP in Aragon begann Marc in den letzten Rennen des Jahres sein Comeback, holte in Japan seine erste Pole-Position seit drei Jahren und in Australien seinen 100sten Podestplatz in der Königsklasse. 

 

2023: Der Anfang vom Ende bei Honda

Nach einem zum ersten Mal seit langer Zeit "ruhigen" Winter und dem Ziel, mit Honda wieder an die Spitze zu kommen, beendete Márquez sein erstes Jahrzehnt in der MotoGP™ und war bereit, ein neues Kapitel in der Geschichte der Weltmeisterschaft zu schreiben. Doch die Saison verlief anders als geplant. Der achtfache Champion fühlte sich auf der RC213V zu keinem Zeitpunkt wohl, stürzte beim Start in Portugal und litt vor allem auf für die RC213V günstigen Strecken wie dem Sachsenring, wo er sich sichtlich unwohl fühlte. Seine gute Leistung beim GP von Indien und das anschließende Podium beim Honda-Heim-GP in Japan konnten nicht verhindern, was bereits ein offenes Geheimnis zu sein schien: Die #93 wird sich 2024 in ein neues Abenteuer stürzen, nachdem sein Abschied von Honda offiziell am 04. Oktober 2023 verkündet wurde. Wie wird seine nächste Herausforderung aussehen?

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