Nachdem beim Saisonauftakt in Katar um 37 Punkte gekämpft wurde, betrug der Rückstand an der Spitze der MotoGP™-Weltmeisterschaft zwei Punkte. Nach 333 weiteren Punkten, um die gekämpft, duelliert, angegriffen, verteidigt und geschwitzt wurde, ist der Abstand nur um einen einzigen Punkt gewachsen. Auf dem Weg zum Red Bull Ring ist Jorge Martin (Prima Pramac Racing) wieder am Steuer, Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) auf der Verfolgung und ein neuer Name auf dem dritten Platz nach einem beeindruckenden Doppelerfolg in Silverstone: Enea Bastianini (Ducati Lenovo Team). Und das ist eine der am häufigsten von Ducati bezwungenen Strecken im Rennkalender. Bist du bereit?
Bagnaia hat die letzten beiden Saisons hier gewonnen - und letztes Jahr sogar das Double geschafft. Er wird sich sicher sein, dass er die drei Punkte Vorsprung mit einer solchen Bilanz angreifen kann. Aber auch Martin hat hier gute Erinnerungen an seinen ersten MotoGP™-Sieg und wird nicht kampflos aufgeben. In der Zwischenzeit hat Bastianini, der bisher in einigen Erzählungen über 2024 nicht vorkam, in Silverstone eine Meisterleistung gezeigt und seinen Namen in den Hut gesteckt. 49 Punkte waren einmal viel, aber es sind weniger als man denkt, wenn jedes Wochenende 37 Punkte zu holen sind. Es scheint sogar noch weniger zu sein, wenn man bedenkt, dass Bagnaia zwischen Catalunya und der Sommerpause genau so viele Punkte auf Martin aufgeholt hat...
Marc Marquez (Gresini Racing MotoGP™) hatte unterdessen ein solides Wochenende in Silverstone. Trotz eines Sturzes am Samstag - genau wie Bagnaia - holte er am Sonntag eine gute Punkteausbeute. Aber er muss sich noch etwas einfallen lassen, um in Österreich wieder um das Podium zu kämpfen... und zum Glück ist er ein Veteran der letzten Kurven, in denen er um den Sieg kämpft. Dieses Mal würde er aber lieber einen Sieg einfahren. Dies ist einer der wenigen Orte, an denen ihm das noch nie gelungen ist.
Fabio Di Giannantonio (Pertamina Enduro VR46 Racing Team) beeindruckte einmal mehr und war bei der Zielankunft in Silverstone näher an Marc Marquez dran als Marquez an Bagnaia. Er holte auch ein Moto3™-ähnliches Manöver heraus, um Alex Marquez (Gresini Racing MotoGP™) zu sagen, dass er ihm folgen soll - das Selbstvertrauen ist offensichtlich groß. Er wird versuchen, in Österreich erneut Eindruck zu schinden, und Alex Marquez wird versuchen, den Spieß umzudrehen. Marco Bezzecchi (Pertamina Enduro VR46 Racing Team) kommt ebenfalls von einem soliden britischen GP, obwohl er beim Start des Tissot Sprints von Franco Morbidelli (Prima Pramac Racing) abgeräumt wurde. Bezzecchi stand letztes Jahr in Spielberg ebenfalls auf dem Podium.
Fahrermarkt 2024: Unterzeichnete Verträge und neueste Gerüchte
So gut die Bilanz von Ducati in Österreich auch sein mag, es gibt noch einen anderen Hersteller, der schon zweimal auf dem obersten Treppchen stand. KTM hat eine härtere Gangart als Ducati, wird aber versuchen, seine Form vor den Augen der Zuschauer wieder aufzubauen, die auch Rookie-Superstar Pedro Acosta (Red Bull GASGAS Tech3) zum ersten Mal in der MotoGP™ anfeuern werden. Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) liegt nach seinem Pech in Silverstone hinter dem Rookie zurück und wird das in Österreich ändern wollen, während Teamkollege Jack Miller solide Punkte geholt hat und mehr will. Bei Augusto Fernandez (Red Bull GASGAS Tech3) brodelt die Gerüchteküche, dass er im nächsten Jahr für einen anderen Hersteller als Testfahrer an den Start gehen soll, aber das ist noch nicht bestätigt. Was jedoch für Österreich bestätigt wurde, ist eine Wildcard für Red Bull KTM Testfahrer Pol Espargaro, so dass seine Maschine von Interesse sein wird, wenn das Werk versucht, wieder an die Spitze zu kommen.
Bei Aprilia hätte man in Silverstone vielleicht mehr erwartet, aber es gab ein Sprint-Podium für Aleix Espargaro, und das auch noch von der Poleposition. Maverick Viñales hatte es dagegen schwerer, und beide werden sich in Österreich höhere Ziele setzen. Der Austragungsort könnte jedoch schwieriger sein, da das Noale-Werk noch nie besser als auf dem sechsten Platz gelandet ist - ein Ergebnis, das beide Fahrer in den letzten beiden Jahren jeweils ein Mal erreicht haben. Sie sind das einzige Werk, das dort noch nicht auf dem Podium gestanden hat, aber im aufregendsten Sport der Welt ist das kein Vorwurf an die Vergangenheit, sondern eine Chance für die Gegenwart. Testfahrer Lorenzo Savadori wird ebenfalls mit einer Wildcard an den Start gehen, um weitere Daten zu sammeln.
Für Trackhouse ist die Revanche fast garantiert, nachdem das Rennen in Silverstone hart endete, weil Miguel Oliveira und Raul Fernandez früh zusammen ausfielen. Da sie auch im Mittelpunkt der Gerüchteküche standen, war es ein Sonntag im Rampenlicht, von dem sie hoffen, dass sie ihn mit mehr Punkten in Österreich gestalten können - jetzt auch auf RS-GPs für 2024.
Für Yamaha sammelt Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP™) weiterhin einige Punkte, aber sie wollen mehr. Sein bestes MotoGP™-Ergebnis stammt aus dem Jahr 2022, und es wird interessant sein zu sehen, wie seine Maschine auf der weniger flüssigen und stärker von Stopps geprägten Strecke zurechtkommt. In der Zwischenzeit warten wir auf Neuigkeiten über Teamkollege Alex Rins, nachdem der Spanier sich aus Silverstone zurückgezogen hat.
Honda wird ebenfalls interessant zu beobachten sein. Nach einem ersten Punkt in Deutschland, der einen sichtbaren Schritt nach vorne für Luca Marini (Repsol Honda Team) bedeutete, schien es, als hätte der Italiener in Silverstone mehr erreicht, bis er eine Reifendruckstrafe erhielt. Dennoch waren die positiven Aspekte klar. Johann Zarco (CASTROL Honda LCR) führte das Rennen jedoch an und wurde 14., während sein Teamkollege Takaaki Nakagami (IDEMITSU Honda LCR) auf P15 vorfuhr. Joan Mir (Repsol Honda Team) musste das Rennen in Silverstone wegen eines Problems aufgeben. Er hat einen neuen Vertrag und hofft, dass in Österreich - einer seiner Lieblingsstrecken - mehr möglich ist. Außerdem wird Stefan Bradl mit dem HRC Test Team eine Wildcard fahren, um noch mehr Daten zu sammeln.
Bastianini hat die Chance, seinen Schwung zu verdoppeln, während Marquez versucht, den Rückstand aufzuholen. Das Gleiche gilt für KTM, denn die orangefarbene Kurve trifft auf Ducati auf heiligem Boden. Vor acht Jahren setzte der italienische Hersteller mit dem Sieg in Österreich das Sahnehäubchen auf sein Comeback, und jetzt wird eine Armada von Fahrern mit bewährten, weltmeisterlichen Maschinen antreten. Damals stand KTM noch ganz am Anfang seiner Reise in die MotoGP™. Aber schon an diesem Wochenende wollen sie ihren Kampf zurück an die Spitze aufnehmen - also sei beim Motorrad Grand Prix von Österreich dabei!