Ist Di Giannantonio das "Dark Horse" der MotoGP™ 2024?

Erst am 27. November - einen Tag vor dem Valencia-Test - wussten wir offiziell, wo Fabio Di Giannantonio (Pertamina Enduro VR46 Racing Team) im Jahr 2024 fahren würde. 

Nach dem überraschenden Wechsel von Marc Marquez zu Gresini Racing MotoGP™ war Di Giannantonios Zukunft in der Königsklasse ungewiss. In keinem der MotoGP™-Rennställe war viel Platz und nachdem er bis zum GP von Indonesien - dem Wochenende, an dem Marquez' Nachricht offiziell wurde - ein bestes Sonntagsergebnis von P8 erzielt hatte, konnte man mit Fug und Recht behaupten, dass der Italiener nicht genug getan hatte, um sich einen Platz in der Startaufstellung für 2024 unbedingt zu sichern. Hart? Ja, sehr. 

Doch gerade als er es am meisten brauchte, kam Di Giannantonio im Tissot Sprint auf P6 ins Ziel und beendete seine Saison am Sonntag in Indonesien als bester Fahrer des Independent Teams auf P4. In den letzten sechs Rennen des Jahres 2023 erlebte die Nummer 49 eine unglaubliche Formkurve. In dem Thriller auf Phillip Island stand er zum ersten Mal auf dem Podium, bevor der 25-Jährige unter den Lichtern von Lusail glänzte als er den Titelverteidiger Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo Team) schlug und seinen ersten Sieg in der Königsklasse einfuhr. 

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Ohne eine Reifendruckstrafe in Valencia wäre Di Giannantonio an den letzten sechs Wochenenden der Saison viermal auf dem Podium gestanden - darunter sein P2-Podium im Tissot Sprint in Qatar. Die Tatsache, dass Di Giannantonio von Japan bis Valencia hinter Bagnaia und Jorge Martin (Prima Pramac Racing) der Fahrer mit den meisten Punkten war, sagt uns allen, wie stark er am Ende des Jahres war. Das war keine einmalige Sache. Di Giannantonio bewies, dass er in die MotoGP™ gehört, und zum Glück kam Valentino Rossi nach dem Weggang von Luca Marini zu Repsol Honda zu Hilfe. 

Und jetzt, nachdem er das Gresini-Blau gegen das fluoreszierende Gelb von VR46 getauscht hat, glauben viele, dass Di Giannantonio 2024 als "Dark Horse" startet. Warum sollten sie das nicht denken? Sich an eine neue Umgebung und ein neues Motorrad zu gewöhnen, kann mehr Zeit in Anspruch nehmen, als man in der Vorsaison erwartet hatte, aber das war hier nicht der Fall. Di Giannantonio hat sich schnell mit der GP23 von Ducati angefreundet, was sowohl an seinem Auftreten als auch an den Zeitenlisten zu erkennen ist. 

"Letztes Jahr, als ich auf dem Podium stand, unterhielt ich mich mit Pecco über das Motorrad und er sagte, dass ich auf der 2023er Maschine meinen Fahrstil ein wenig ändern muss, weil mein Fahrstil für dieses Motorrad etwas schlechter wäre", sagte Di Giannantonio beim Qatar-Test.

"Aber die Wahrheit ist, dass es meine guten Eigenschaften verbessert hat. Ich fahre also genauso wie im letzten Jahr und das Motorrad erlaubt es mir, härter und schneller zu pushen und ich habe mehr Gefühl für das Motorrad."

Dass alles besser ist, ist für Di Giannantonio ein gutes Zeichen für die neue Saison, die seine dritte in der Königsklasse sein wird. Es erwartet uns eine spannende Saison, aber in Di Giannantonios gelber Ecke werden von Anfang an Podiumsplätze und Siege auf der Tagesordnung stehen. Das haben wir letztes Jahr um diese Zeit noch nicht gesagt. Aber jetzt sagen es alle, denn nach zwei Jahren in der MotoGP™ hat Di Giannantonio mehr Siege (einen) als Pecco in der gleichen Phase. Das kann man leicht vergessen. 

Daher besteht kein Zweifel daran, dass Di Giannantonio im Jahr 2024 ein unbeschriebenes Blatt ist. Es könnte jedoch nicht lange dauern, bis dieser Begriff nicht mehr verwendet werden kann, um Di Giannantonio zu beschreiben. Er wird hoffen, dass das der Fall ist, nachdem wir ein paar Wochenenden hinter uns gebracht haben.